Interferon beta-1a Arzneimittelgruppen InterferoneInterferon beta-1a ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Interferone, der zur Behandlung der schubförmigen multiplen Sklerose eingesetzt wird. Das Arzneimittel reduziert das Auftreten der Schübe und ihren Schweregrad und verzögert das Fortschreiten der Erkrankung. Die Injektionslösung wird in der Regel dreimal pro Woche subkutan gespritzt (intramuskulär: einmal pro Woche). Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Blutbildstörungen, Verdauungsbeschwerden, Erhöhung der Leberenzymwerte, Hautausschlag, Reaktionen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen und grippeähnliche Symptome.
synonym: Interferonum beta-1a ADNr, Konzentrierte Interferon-beta-1a-Lösung PhEur, IFN-beta-1a
ProdukteInterferon beta-1a ist als Injektionslösung im Handel (Avonex®, Rebif®). Es ist in der Schweiz seit 1997 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenInterferon beta-1a ist ein rekombinantes Protein, das biotechnologisch aus CHO-Zellen gewonnen wird. Es besteht aus 166 Aminosäuren, hat dieselbe Aminosäuresequenz wie das natürliche Interferon beta und ist wie dieses glykosyliert.
WirkungenInterferon beta-1a (ATC L03AB07 ) hat antivirale, antiproliferative, antitumorale und immunmodulierende Eigenschaften. Es verlangsamt das Fortschreiten der Erkrankung, vermindert die Frequenz der Schübe und vermindert deren Schweregrad.
IndikationenFür die Behandlung der schubförmigen multiplen Sklerose und des klinisch-isolierten Syndroms (CIS).
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Injektionslösung wird in der Regel dreimal pro Woche subkutan verabreicht (intramuskulär / Avonex®: einmal pro Woche).
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Patienten mit schwerwiegenden Depressionen und/oder Suizidgedanken
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenEs ist bekannt, das Interferone CYP-Hemmer sind. Entsprechende Wechselwirkungen müssen beachtet werden.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Blutbildstörungen, Verdauungsbeschwerden, Erhöhung der Leberenzymwerte, Hautausschlag, Reaktionen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen und grippeähnliche Symptome. Die grippeähnlichen Beschwerden können zum Beispiel mit Paracetamol behandelt werden. Interferone können selten Leberschädigungen verursachen.
siehe auchInterferone, Interferon beta-1b, Peginterferon beta-1a, Multiple Sklerose
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Hughes R.A. Interferon beta 1a for secondary progressive multiple sclerosis. J Neurol Sci, 2003, 206(2), 199-202 Pubmed
- Murdoch D., Lyseng-Williamson K.A. Subcutaneous recombinant interferon-beta-1a (Rebif): a review of its use in relapsing-remitting multiple sclerosis. Drugs, 2005, 65(9), 1295-312 Pubmed
- Sanford M., Lyseng-Williamson K.A. Subcutaneous recombinant interferon-β-1a (Rebif®): a review of its use in the treatment of relapsing multiple sclerosis. Drugs, 2011, 71(14), 1865-91 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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