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Glucarpidase Arzneimittelgruppen Enzyme

Die Glucarpidase (Carboxypeptidase G2) ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Enzyme, welcher Methotrexat spaltet und so inaktiviert. Es wird zur Behandlung toxischer Methotrexat-Plasmakonzentrationen bei Patienten mit einer verzögerten Methotrexat-Clearance aufgrund einer beeinträchtigten Nierenfunktion eingesetzt. Das Arzneimittel wird intravenös verabreicht. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen, Parästhesien, Flush, Übelkeit, Erbrechen, tiefer Blutdruck und Kopfschmerzen.

synonym: Glucarpidasum, Carboxypeptidase G2

Produkte

Glucarpidase ist in den USA als Injektionspräparat im Handel (Voraxaze®). In der Schweiz ist das Arzneimittel bisher nicht zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Glucarpidase ist eine Carboxypeptidase, die biotechnologisch aus genetisch veränderten Escherichia coli gewonnen wird. Es handelt sich um Protein, das aus 390 Aminosäuren besteht und als Homodimer mit einer Molekülmasse von 83 kDa vorliegt. Glucarpidase wurde ursprünglich aus Pseudomonas isoliert.

Wirkungen

Glucarpidase (ATC V03AF09 ) inaktiviert Methotrexat. Es ist ein Enzym, welches den Glutamatanteil des Moleküls abspaltet und den Wirkstoff in die inaktiven Metaboliten DAMPA (2,4-Diamino-N10-methylpteroinsäure) und Glutamat überführt. Diese werden hauptsächlich über die Leber ausgeschieden.

Indikationen

Zur Behandlung toxischer Methotrexat-Plasmakonzentrationen (>1 µmol pro Liter) bei Patienten mit einer verzögerten Methotrexat-Clearance aufgrund einer beeinträchtigten Nierenfunktion.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird intravenös gespritzt.

Kontraindikationen

Glucarpidase ist bei einer Überempfindlichkeit kontraindiziert. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Das Enzym kann strukturell verwandte Folate ebenfalls inaktivieren. Leucovorin soll nicht gleichzeitig verabreicht werden, weil es ebenfalls ein Substrat der Glucarpidase ist.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen, Parästhesien, ein Flush, Übelkeit, Erbrechen, ein tiefer Blutdruck und Kopfschmerzen.

siehe auch

Methotrexat

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 7.5.2024 geändert.
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