Follitropin beta Arzneimittelgruppen GonadotropineFollitropin beta ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Gonadotropine, der bei Frauen zur Förderung der Follikelreifung (bei Sterilität, im Rahmen von Reproduktionsprogrammen) und bei Männern zur Stimulation der Spermatogenese eingesetzt wird. Es handelt sich um ein mit biotechnologischen Methoden hergestelltes rekombinantes follikelstimulierendes Hormon (FSH). Das Arzneimittel wird subkutan verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören bei Frauen Kopfschmerzen, Reaktionen an der Injektionsstelle, Unterleibsschmerzen und ovarielles Hyperstimulationssyndrom.
synonym: Follitropinum beta, r-FSH, r-hFSH, rekombinantes FSH
ProdukteFollitropin beta ist als Injektionslösung im Handel (Puregon®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 2001 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenFollitropin beta ist ein mit biotechnologischen Methoden hergestelltes rekombinantes humanes follikelstimulierendes Hormon (FSH). Die Aminosäuresequenz entspricht humanem FSH. Von Follitropin alfa unterscheidet es sich in der Glykosylierung. FSH ist ein Heterodimer und besteht aus zwei unterschiedlichen Glykoproteinen, der α-Untereinheit (92 Aminosäuren) und der β-Untereinheit (111 Aminosäuren), welche nicht kovalent aneinander gebunden sind. Es ist ein Hormon des Hypophysenvorderlappens.
WirkungenFollitropin beta (ATC G03GA06 ) stimuliert bei Frauen die Entwicklung reifer Graaf'scher Follikel, was die Voraussetzung für den Einsprung (Ovulation) darstellt. Bei Männern ist es für die Spermatogenese wichtig.
Indikationen- Sterilität infolge einer Anovulation bei der Frau (einschliesslich polyzystisches Ovarialsyndrom).
- Kontrollierte ovarielle Hyperstimulation zur Induktion der Entwicklung von multiplen Follikeln bei ärztlich assistierten Reproduktionsprogrammen.
- Ungenügende Spermatogenese infolge hypogonadotropem Hypogonadismus.
Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird subkutan verabreicht.
KontraindikationenDie vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen sind mit Substanzen möglich, welche die Ovarien stimulieren sowie mit GnRH-Analogen.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören bei Frauen Kopfschmerzen, Reaktionen an der Injektionsstelle (wie Rötung, Schwellung, Juckreiz, Schmerzen, Bluterguss), Blähungen, Bauchschmerzen, Unterleibsschmerzen und ovarielles Hyperstimulationssyndrom.
siehe auchGonadotropine, Follitropin alfa
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, EMA)
- Kang H.J. Comparison of follitropin beta administered by a pen device with follitropin beta administered by a conventional syringe in patients undergoing IVF-ET. Clin Exp Reprod Med. 2011, 38(1), 37-41 Pubmed
- Harlin J., Csemiczky G., Wramsby H., Fried G. Recombinant follicle stimulating hormone in in-vitro fertilization treatment-clinical experience with follitropin alpha and follitropin beta. Hum Reprod, 2000, 15(2), 239-44 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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