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Duogynon® Arzneimittelgruppen Gestagene / Östrogene

Das Arzneimittel Duogynon® war in Deutschland zwischen 1950 bis 1981 in Form von Dragées und als intramuskuläre Injektionslösung im Handel. Es enthielt eine Kombination eines Gestagens und eines Östrogens. Duogynon® wurde als hormonaler Schwangerschaftstest und zur Behandlung von Störungen der Regelblutung eingesetzt. Blieb die Regelblutung nach der Verabreichung aus, lag wahrscheinlich eine Schwangerschaft vor. Die Frage, ob die Verabreichung von Duogynon® zu Fehlbildungen bei Kindern geführt hat, ist umstritten. Ein Zusammenhang konnte bisher nicht mit Sicherheit bewiesen werden.

synonym: Cumorit®, Primodos®

Produkte

Duogynon® war in Deutschland zwischen 1950 bis 1981 in Form von Dragées und als intramuskuläre Injektionslösung zugelassen. Hergestellt wurde es von der Schering AG, die im Jahr 2006 von Bayer übernommen wurde.

Duogynon® wurde später in Cumorit® umbenannt. Das Arzneimittel war auch in anderen Ländern zugelassen, unter anderem in Grossbritannien, wo es als Primodos® vertrieben wurde.

Struktur und Eigenschaften

Die Dragées enthielten das Gestagen Norethisteronacetat und das Östrogen Ethinylestradiol. In der Injektionslösung war Progesteron und Estradiolbenzoat enthalten, ebenfalls ein Gestagen-Östrogen-Kombination.

Indikationen (obsolet)

Duogynon® wurde als hormonaler Schwangerschaftstest und zur Behandlung von Störungen der Regelblutung (sekundäre Amenorrhoe) eingesetzt.

Dosierung

Die Dragées wurden peroral und die Injektionslösung intramuskulär verabreicht. Als Schwangerschaftstest wurde je ein Dragee oder eine Ampulle an zwei aufeinanderfolgenden Tagen verabreicht. Trat im Folgenden keine Blutung auf, lag wahrscheinlich eine Schwangerschaft vor.

Missbrauch

Die Arzneimittel wurden auch als Abtreibungsmittel missbraucht.

Unerwünschte Wirkungen

Es wurde ein Zusammenhang zwischen der Verabreichung von Duogynon® als Schwangerschaftstest und der Entstehung von Fehlbildungen bei Kindern vermutet (z.B. Gal et al., 1967). Während die Betroffenen und ihre Angehörigen davon überzeugt sind, ist der Zusammenhang in der wissenschaftlichen Literatur umstritten. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) kam in seiner Analyse zur Schlussfolgerung, das ein Zusammenhang nicht bestätigt, aber auch nicht sicher ausgeschlossen werden kann.

Literatur

Foto Medikament: MUVS, mit freundlicher Genehmigung

Autor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 27.3.2024 geändert.
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