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Cyproteronacetat Arzneimittelgruppen Antiandrogene

Cyproteronacetat ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antiandrogene mit gestagenen und antiandrogenen Eigenschaften. Es wird in Kombination mit Ethinylestradiol zur Behandlung von Vermännlichungserscheinungen eingesetzt, falls gleichzeitig eine Empfängnisverhütung erwünscht ist. Die Dragées werden an 21 aufeinanderfolgenden Tagen einmal täglich zur selben Uhrzeit eingenommen. Anschliessend erfolgt eine einwöchige Einnahmepause. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Gewichtszunahme, Hautausschlag, Kopfschmerzen, Spannungsgefühl in der Brust, Brustschmerzen, depressive Verstimmung, Übelkeit und Verdauungsbeschwerden. Wie bei anderen Antibabypillen können selten schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten. Beide Wirkstoffe werden von CYP3A4 metabolisiert.

synonym: Cyproteroni acetas PhEur

Produkte

Cyproteronacetat ist in Form von Dragees in Kombination mit Ethinylestradiol im Handel (Generika). Das Präparat ist in der Schweiz seit dem Jahr 1987 zugelassen. Dieser Artikel bezieht sich auf das Original Diane®-35 und entsprechende Generika. Es stehen weitere Arzneimittel mit Cyproteronacetat für andere Anwendungsgebiete zur Verfügung.

Das Bayer-Original Diane®-35 ging in der Schweiz im Dezember 2021 ausser Handel. Alternativen sind im verfügbar.

Struktur und Eigenschaften

Cyproteronacetat (C24H29ClO4, Mr = 416.9 g/mol) liegt als weisses, kristallines Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist.

Wirkungen

Cyproteronacetat (ATC G03HB01 ) hat empfängnisverhütende und antiandrogene Eigenschaften. Die verhütende Wirkung beruht hauptsächlich auf der Hemmung des Eisprungs und der Veränderungen des Zervixsekrets. Zusätzlich werden die Bedingungen für die Einnistung des Eis in der Gebärmutterschleimhaut verschlechtert.

Wirkmechanismus der Gestagene, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Zur Behandlung von Vermännlichungserscheinungen bei Frauen wie Akne (resistent auf andere Therapien), verstärkte Talgbildung, vermehrte Behaarung und Haarausfall, falls gleichzeitig eine Empfängnisverhütung erwünscht ist.

Die Kombination darf nicht zur Verhütung verwendet werden, falls gleichzeitig keine Vermännlichungserscheinungen vorliegen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Dragees werden an 21 aufeinanderfolgenden Tagen einmal täglich zur selben Tageszeit eingenommen. Anschliessend folgt eine Einnahmepause von einer Woche, in welcher in der Regel eine Entzugsblutung einsetzt.

Kontraindikationen

Bei der Behandlung müssen zahlreiche Vorsichtsmassnahmen beachtet werden.

Interaktionen

Beide Wirkstoffe werden von CYP3A4 metabolisiert und es sind entsprechende Wechselwirkungen mit CYP-Inhibitoren und -Induktoren möglich. Weitere Interaktionen wurden mit Antibiotika beschrieben.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Gewichtszunahme, Hautausschlag, Kopfschmerzen, Spannungsgefühl in der Brust, Brustschmerzen, depressive Verstimmung, Übelkeit und Verdauungsbeschwerden. Wie bei anderen Antibabypillen können selten schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie eine venöse Thrombose, eine Lungenembolie, ein Schlaganfall und ein Herzinfarkt auftreten.

siehe auch

Antiandrogene, Gestagene, Orale Kontrazeptiva

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 6.5.2023 geändert.
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