Cromoglicinsäure bei Asthma
Arzneimittelgruppen Mastzellstabilisatoren CromoglicinsäureDie Cromoglicinsäure ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Mastzellstabilisatoren, der zur vorbeugenden Basistherapie von Asthma eingesetzt wird. Die Wirkungen beruhen auf der Hemmung der Freisetzung von Entzündungsmediatoren aus Mastzellen. Die Arzneimittel müssen mindestens viermal täglich inhaliert werden. Eine orale Therapie ist aufgrund der tiefen Bioverfügbarkeit nicht möglich. Cromoglicinsäure ist nicht zur Behandlung eines akuten Anfalls geeignet und hat keine direkten bronchienerweiternden Eigenschaften. Die Wirkungen treten verzögert innert zwei bis vier Wochen ein. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Reizungen des Rachens, Husten und vorübergehende Atembeschwerden. synonym: Natriumcromoglicat bei Asthma
ProdukteDie Cromoglicinsäure war in der Schweiz seit 1969 für die Asthmatherapie zugelassen. Nach dem Original Lomudal® ging im Jahr 2016 auch das Generikum Cromosol® UD ausser Handel.
Struktur und EigenschaftenDie Arzneimittel enthalten Natriumcromoglicat (C23H14Na2O11, Mr = 512.3 g/mol), ein weisses, kristallines, hygroskopisches Pulver, das in Wasser löslich ist. Dabei handelt es sich um das Dinatriumsalz der Cromoglicinsäure.
Natriumcromoglicat (ATC R03BC01 
) hat mastzellstabilisierende Eigenschaften. Es hemmt die Freisetzung verschiedener Entzündungsmediatoren aus Mastzellen. Dazu gehören Histamin, Kinine, ECF, NCF, Prostaglandine und Leukotriene. Die Effekte treten mit einer zeitlichen Verzögerung von zwei bis vier Wochen ein. Der Wirkstoff muss inhaliert werden, weil er im Darm nur zu 1 bis 2 % absorbiert und deshalb eine sehr geringe Bioverfügbarkeit hat.
Wirkmechanismus der Mastzellstabilisatoren, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenZur Basistherapie von Bronchialasthma und asthmatischer Bronchitis.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Inhalation muss viermal täglich durchgeführt werden, in schweren Fällen sogar achtmal täglich.
KontraindikationenDie Arzneimitteln sind bei einer Überempfindlichkeit kontraindiziert und nicht zur Behandlung eines akuten Asthmaanfalls geeignet. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenEs sind bisher keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Reizungen des Rachens, Husten und vorübergehende Atembeschwerden.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, D, USA)
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Murphy S., Kelly H.W. Cromolyn sodium: a review of mechanisms and clinical use in asthma. Drug Intell Clin Pharm, 1987, 21(1 Pt 1), 22-35 Pubmed
- Shapiro G.G., König P. Cromolyn sodium: a review. Pharmacotherapy, 1985, 5(3), 156-70 Pubmed
- Storms W., Kaliner M.A. Cromolyn sodium: fitting an old friend into current asthma treatment. J Asthma, 2005, 42(2), 79-89 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.