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Bulevirtid Arzneimittelgruppen Antiviralia Entry-Inhibitoren

Bulevirtid ist ein antiviraler Wirkstoff für die Behandlung einer chronischen Hepatitis-Delta-Virus (HDV)-Infektion bei erwachsenen Patienten mit kompensierter Lebererkrankung. Die Effekte beruhen auf der Bindung an den Rezeptor NTCP. Dadurch wird das Eindringen von HBV und HDV in die Leberzellen gehemmt. Das Arzneimittel wird einmal täglich subkutan injiziert. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, eine Erhöhung der Gallensalze, Juckreiz und Reaktionen an der Injektionsstelle.

synonym: Bulevirtidum, Bulevirtidi acetas, Bulevirtidacetat, BLV, Myrcludex-B, Bulevirtide

Produkte

Bulevirtid wurde in der EU im Jahr 2020 und in der Schweiz im Jahr 2024 als Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung zugelassen (Hepcludex®). Der Wirkstoff wurde an der Universität Heidelberg entwickelt.

Struktur und Eigenschaften

Bulevirtid ist ein synthetisch hergestelltes Lipopeptid, das vom HBV-L-Protein abgeleitet ist. Es besteht aus 47 Aminosäuren und ist am N-Terminus myristoyliert. Bulevirtid mimikriert eine Region des HBV-Oberflächenantigens (HBsAg).

Wirkungen

Bulevirtid (ATC J05AX28 ) hat antivirale Eigenschaften, indem es das Eindringen von HBV und HDV in die Hepatozyten hemmt. Die Effekte beruhen auf der Bindung an den Rezeptor NTCP (Sodium Taurocholate Cotransporting Polypeptide), ein Gallensalztransporter.

Indikationen

Für die Behandlung einer chronischen Hepatitis-Delta-Virus (HDV)-Infektion bei erwachsenen Patienten mit kompensierter Lebererkrankung.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird einmal täglich als subkutane Injektion verarbeicht.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Die gleichzeitige Anwendung von NTCP-Inhibitoren wird nicht empfohlen. Dazu gehören Sulfasalazin, Irbesartan, Ezetimib, Ritonavir und Ciclosporin A.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, eine Erhöhung der Gallensalze, Juckreiz und Reaktionen an der Injektionsstelle.

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

© PharmaWiki 2007-2024
Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 30.4.2024 geändert.
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