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Birke Phytopharmaka Drogenliste

Zubereitungen aus den Blättern von Birken (Betula pendula, Betula pubescens) haben harntreibende Eigenschaften und werden für die Behandlung entzündlicher und bakterieller Erkrankungen der Harnwege eingesetzt, insbesondere bei einer unkomplizierten Blasenentzündung bei Frauen. Sie werden auch zur Vorbeugung von Nierensteinen verwendet. Zu den aktiven Inhaltsstoffen gehören die Flavonoide. Mögliche unerwünschte Wirkungen sind Überempfindlichkeitsreaktionen und gastrointestinale Störungen.

synonym: Betula pendula, Betula pubescens

Produkte

Im Handel sind unter anderem Tees, Teemischungen, die geschnittene Arzneidroge, Tropfen und Birkensaft erhältlich (Auswahl). Extrakte aus Birkenblättern sind typische Bestandteile von Nieren- und Blasendragées und Nieren- und Blasentees. In einigen Ländern ist ein Gel mit Betulin erhältlich.

Pflanze

Die Stammpflanzen sind die Birken Betula pendula (Hängebirke) und Betula pubescens (Moorbirke) aus der Familie der Birkengewächse. Beide Spezies sind in Europa heimisch. Birken wachsen vor allem in der nördlichen Hemisphäre.

Birken, zum Vergrössern anklicken. Foto © PharmaWiki

Arzneidroge

Als Arzneidroge werden meistens die Birkenblätter (Betulae folium) verwendet. Sie bestehen aus den ganzen oder geschnittenen, getrockneten Laubblättern von Betula pendula, von Betula pubescens, von beiden Arten oder auch von Hybriden beider Arten. Das Arzneibuch fordert einen Mindestgehalt an Flavonoiden.

Als Birkensaft (Betulae succus) werden zwei unterschiedliche Produkte bezeichnet. Zum einen kann er aus den Birkenblättern gewonnen werden, meistens durch Extraktion mit einem Lösungsmittel wie Ethanol. Zum anderen werden die Stämme im Frühjahr angebohrt, wobei das Birkenwasser austritt. Siehe unter Birkensaft.

Birkenblätter, zum Vergrössern anklicken. Foto © PharmaWiki

Inhaltsstoffe

Zu den Inhaltsstoffen der Birkenblätter gehören:

Übrigens, die weisse Farbe der Birkenrinde stammt vom pentazyklischen Triterpen Betulin.

Wirkungen

Zubereitungen aus den Birkenblättern haben harntreibende und antibakterielle Eigenschaften.

Anwendungsgebiete

Die Arzneimittel werden traditionell als harntreibendes Mittel verwendet, zum Beispiel bei entzündlichen und bakteriellen Erkrankungen der ableitenden Harnwege wie einer Blasenentzündung. Birkenblätter werden auch bei rheumatischen Erkrankungen und zur Vorbeugung von Nierensteinen eingesetzt.

In der Alternativmedizin werden Birkenblätter auch zur Entschlackung oder Entgiftung angewandt („Detox“).

Als Gel für die Behandlung von Wunden und Verbrennungen (siehe unter Betulin).

Dosierung

Der Tee wird als Aufguss mit etwa einem Teelöffel Arzneidroge pro Tasse zubereitet. 5 bis 10 Minuten ziehen lassen. Mehrmals täglich eine Tasse trinken.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen und gastrointestinale Störungen.

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 30.11.2024 geändert.
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