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Alitretinoin Arzneimittelgruppen Retinoide

Alitretinoin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Retinoide, der in Form von Kapseln für die Behandlung des schweren, chronischen und therapierefraktären Handekzems eingesetzt wird. Alitretinoin ist fruchtschädigend und darf nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden. Frauen im gebärfähigen Alter dürfen nur im Rahmen eines umfassenden Programms zur Schwangerschaftsverhütung behandelt werden. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, eine Hautrötung, eine Gesichtsrötung, Übelkeit, und Veränderungen der Laborwerte. Alitretinoin ist ein Substrat von CYP450-Isoenzymen.

synonym: Alitretinoinum, 9-cis-Retinsäure

Produkte

Alitretinoin ist in Form von Kapseln im Handel (Toctino®, Generika) und wurde in der Schweiz im Jahr 2009 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Alitretinoin (C20H28O2, Mr = 300.4 g/mol) ist wie die Aknemittel Isotretinoin (13-cis-Retinsäure) oder Tretinoin (all-trans-Retinsäure) ein Retinoid.

Wirkungen

Alitretinoin (ATC D11AX19 ) hat entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften. Es wirkt im Unterschied zu anderen Retinoiden sowohl als Agonist am Retinsäurerezeptor RAR, als auch am Retinoid-X-Rezeptor RXR. Alitretinoin wird deshalb auch als Pan-Agonist bezeichnet. Retinoide haben einen Einfluss auf die Zellvermehrung, die Zelldifferenzierung, den Zelltod, die Gefässneubildung, die Verhornung, die Sebumsekretion und die Immunmodulation.

Indikationen

Für die Behandlung von Erwachsenen mit therapierefraktärem, schwerem chronischem Handekzem, die eine ausgebaute lokale Behandlung für mindestens 4 Wochen erhalten und nicht darauf angesprochen haben.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Kapseln werden einmal täglich mit einer Hauptmahlzeit eingenommen. Die Therapiedauer ist beschränkt.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Alitretinoin wird von CYP3A4, CYP2C8 und CYP2C9 metabolisiert und isomerisiert. Es sind Interaktionen mit CYP-Hemmern und P-gp-Hemmern möglich. Das Arzneimittel darf nicht zusammen mit Vitamin A und anderen Retinoiden eingenommen werden, da die Gefahr einer Hypervitaminose A besteht. Bei der gleichzeitigen Einnahme von Tetrazyklinen wurde über eine Erhöhung des Schädelinnendrucks berichtet. Tetrazykline sind während der Behandlung kontraindiziert. Methotrexat kann die Lebertoxizität erhöhen und ist ebenfalls kontraindiziert.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, eine Hautrötung (Erythem), eine Gesichtsrötung, Übelkeit und Veränderungen der Laborwerte (Triglyceride, Cholesterin, TSH, T4).

siehe auch

Retinoide, Dyshidrotisches Ekzem

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 27.9.2023 geändert.
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