Methylaminolevulinat Arzneimittelgruppen PhotosensibilatorenMethylaminolevulinat ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Photosensibilatoren, der zur Behandlung des weissen Hautkrebses und seiner Vorstufen eingesetzt wird (aktinische Keratose, Basaliom, Morbus Bowen). Es führt in den erkrankten Zellen zu der Bildung phototoxischer Metabolite, die nach der Aktivierung mit Rotlicht im Rahmen einer photodynamischen Therapie den Zelltod auslösen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Beschwerden wie Hautschmerzen, Hautbrennen, eine Krustenbildung und eine Hautrötung.
synonym: Methylis aminolaevulinas, Methylis aminolaevulinatis hydrochloridum, Methylaminolevulinat-Hydrochlorid
ProdukteMethylaminolevulinat ist als Creme im Handel (Metvix®). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 2003 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenMethylaminolevulinat (C6H11NO3, Mr = 145.2 g/mol) ist ein Ester der Aminolevulinsäure. Es liegt im Arzneimittel als Methylaminolevulinat-Hydrochlorid vor, ein weisses bis leicht gelbliches Pulver, das in Wasser gut löslich ist.
WirkungenMethylaminolevulinat (ATC L01XD03 ) hat phototoxische und zytotoxische Eigenschaften. Nach der Verabreichung akkumulieren photoaktive Porphyrine (z.B. Protoporphyrin IX) intrazellulär in den behandelten Hautstellen. Durch die Lichtaktivierung führen sie zur Bildung von reaktivem Sauerstoff und zu einer Phototoxizität.
Indikationen- Dünne oder nicht hyperkeratotischen aktinischen Keratosen auf dem Gesicht oder der Kopfhaut (2. Wahl)
- Oberflächliche Basaliome (2. Wahl)
- Morbus Bowen
Gemäss der Fachinformation im Rahmen einer photodynamischen Therapie (PDT). Die Creme wird auf die erkrankte Haut aufgebracht und anschliessend mit Rotlicht bestrahlt.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Morphaeaformes Basaliom
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenEs sind keine Wechselwirkungen bekannt.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Beschwerden wie Hautschmerzen, Hautbrennen, eine Krustenbildung und eine Hautrötung (Erythem).
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Morton C.A. Methyl aminolevulinate: actinic keratoses and Bowen's disease. Dermatol Clin, 2007, 25(1), 81-7 Pubmed
- Ortiz-Policarpio B., Lui H. Methyl aminolevulinate-PDT for actinic keratoses and superficial nonmelanoma skin cancers. Skin Therapy Lett, 2009, 14(6), 1-3 Pubmed
- Siddiqui M.A., Perry C.M., Scott L.J. Topical methyl aminolevulinate. Am J Clin Dermatol, 2004, 5(2), 127-37 Pubmed
- Szeimies R.M. Methyl aminolevulinate-photodynamic therapy for basal cell carcinoma. Dermatol Clin, 2007, 25(1), 89-94 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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