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Sorbitol Arzneimittelgruppen Abführmittel / Hilfsstoffe Zuckeralkohole

Sorbitol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Zuckeralkohole, der hauptsächlich als Abführmittel und als Süssungsmittel verwendet wird. Es ist in Wasser leicht löslich und wird peroral oder rektal in Form von Einläufen verabreicht. Die Wirkungen beruhen auf der Bindung von Wasser im Darm. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsstörungen wie Blähungen, Bauchschmerzen, Krämpfe und Durchfall. Sorbitol gehört zu den FODMAP.

synonym: Sorbitolum PhEur, Sorbitol INCI, D-Sorbitol, Sorbit, D-Glucitol, Hexanhexol, E 420

Produkte

Sorbitol ist alleine oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen in verschiedenen Abführmitteln enthalten. Es wird auch als Offenware und als Lösung vertrieben.

Struktur und Eigenschaften

Sorbitol (C6H14O6, Mr = 182.2 g/mol) liegt als D-Sorbitol vor, ein weisses, kristallines Pulver mit einem süssen Geschmack, das in Wasser sehr leicht löslich ist. Die Substanz ist hydrophil und kann aus der Glucose gewonnen werden.

Sorbitol wird auch in Form einer Lösung vertrieben (Sorbitol-Lösung 70 %, nicht kristallisierend). Es handelt sich um eine wässrige Lösung eines hydrierten, partiellen Hydrolysats von Stärke (Sorbitolum liquidum non cristallisabile). Sorbitol ist ein Naturstoff, der in vielen Früchten wie beispielsweise in den Vogelbeeren vorkommt und gehört zu den Zuckeralkoholen.

Wirkungen

Sorbitol (ATC A06AD18 ) hat abführende Eigenschaften. Die stuhlerweichende Wirkung beruht auf den osmotischen und wasserbindenden Eigenschaften. Es wird von der Darmflora zu organischen Säuren metabolisiert. Sorbitol wird in einem geringen Ausmass absorbiert und in der Leber zu Fructose umgewandelt.

Anwendungsgebiete

Zur Behandlung einer Verstopfung, bei Erkrankungen, bei welchen eine Stuhlerweichung erwünscht ist und zur Darmentleerung vor diagnostischen Eingriffen.

Sorbitol wird in kleineren Mengen auch als Süssungsmittel sowie als Hilfsstoff eingesetzt. Es ist ein häufiger Bestandteil von zuckerfreien Sirupen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Sorbitol wird sowohl peroral als auch rektal in Form von Einläufen verwendet. Die Lösung soll entweder morgens oder abends verabreicht werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Bei einem übermässigen Gebrauch kann eine Hypokaliämie entstehen, welche zur Verstärkung der unerwünschten Wirkungen von Digitalisglykosiden und Antiarrhythmika führt.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Verdauungsstörungen wie Blähungen, Bauchschmerzen, Krämpfe und Durchfall (Lebensmittelintoleranz). Beim übermässigen Verzehr sorbitolhaltiger Lebensmittel kann ebenfalls ein Durchfall ausgelöst werden. Sorbitol gehört zu den FODMAP.

FODMAP Übersicht, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

siehe auch

Abführmittel, Mannitol, FODMAP, Lebensmittelintoleranz, Zuckeralkohole

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 5.6.2024 geändert.
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