Zistrose Phytopharmaka DrogenlisteZubereitungen aus dem Kraut der Zistrose (z.B. Cistus incanus, Cistus creticus) haben in Untersuchungen antivirale, entzündungshemmende, antioxidative, adstringierende und antimikrobielle Eigenschaften gezeigt. Sie werden hauptsächlich in Form von Lutschtabletten für die Vorbeugung von Atemwegsinfektionen eingesetzt. Die Lutschtabletten werden im Mund zergehen gelassen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen, Magenschmerzen und Übelkeit.
synonym: Cistrose, Cistus incanus, Cistus creticus, Graubehaarte Zistrose
ProdukteIn Apotheken und Drogerien sind unter anderem die Arzneidroge, Lutschtabletten und Tees erhältlich.
PflanzeZu den Stammpflanzen gehören verschiedene Spezies und Varietäten aus der Gattung Cistus und der Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae), welche in Südeuropa und im Mittelmeerraum heimisch sind. In der Schweiz kommt insbesondere das Kraut von Cistus incanus und von Cistus creticus zur Anwendung.
ArzneidrogeAls Arzneidroge wird das Zistrosenkraut (Cystus herba) verwendet.
InhaltsstoffeZu den aktiven Inhaltsstoffen gehören Polyphenole, Flavonoide und Terpenoide. Die Zistrosen zeichnen sich durch einen hohen Polyphenolgehalt aus.
WirkungenZistrosenextrakt hat in verschiedenen Untersuchungen antivirale, entzündungshemmende, antioxidative, adstringierende und antimikrobielle Eigenschaften gezeigt. Er ist gegen verschiedene Viren wirksam. Dazu gehören HI-Viren, Influenzaviren und Ebolaviren. Es handelt sich um einen Entry-Inhibitor, d.h. das Anheften der Viren an die Wirtszellen wird gehemmt.
AnwendungsgebieteZistrosenextrakte werden hauptsächlich für die Vorbeugung und Behandlung von Infektionskrankheiten eingesetzt, insbesondere von Atemwegsinfektionen wie einer Erkältung oder Grippe.
DosierungGemäss der Packungsbeilage. Die Lutschtabletten werden langsam im Mund zergehen gelassen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Zur Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine ausreichenden Daten vor.
- Kinder < 12 Jahre (keine ausreichenden Daten)
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Packungsbeilage.
InteraktionenWechselwirkungen sind nicht bekannt. Vorsichtshalber wird empfohlen, andere Arzneimittel in einem zeitlichen Abstand von mindestens einer Stunde einzunehmen oder anzuwenden.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen, Magenschmerzen und Übelkeit. Zu Häufigkeit liegen keine Angaben vor.
Literatur- Droebner K. et al. CYSTUS052, a polyphenol-rich plant extract, exerts anti-influenza virus activity in mice. Antiviral Res, 2007, 76(1), 1-10 Pubmed
- Ehrhardt C. et al. A polyphenol rich plant extract, CYSTUS052, exerts anti influenza virus activity in cell culture without toxic side effects or the tendency to induce viral resistance. Antiviral Res, 2007, 76(1), 38-47 Pubmed
- Fachliteratur
- Gebrauchsinformation
- Kalus U. et al. Cistus incanus (CYSTUS052) for treating patients with infection of the upper respiratory tract. A prospective, randomised, placebo-controlled clinical study. Antiviral Res, 2009, 84(3), 267-71 Pubmed
- Papaefthimiou D. et al. Genus Cistus: a model for exploring labdane-type diterpenes' biosynthesis and a natural source of high value products with biological, aromatic, and pharmacological properties. Front Chem, 2014, 2, 35 Pubmed
- Rebensburg S. et al. Potent in vitro antiviral activity of Cistus incanus extract against HIV and Filoviruses targets viral envelope proteins. Sci Rep, 2016, 6, 20394 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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