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Nitazene Rauschmittel Opioide

Die Nitazene sind Wirkstoffe aus der Gruppe der Opioide mit psychoaktiven Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Bindung an μ-Opioid-Rezeptoren. Die Nitazene sind nicht als Arzneimittel zugelassen, sondern werden ausschliesslich als Rauschmittel konsumiert. Sie sind potenter als Morphin oder Fentanyl und haben strukturell ein anderes Grundgerüst. Aufgrund ihrer starken Wirksamkeit führen sie zu Überdosierungen und Todesfällen.

synonym: Nitazenes, Benzimidazol-Opioide, 2-Benzylbenzimidazole

Produkte

Die Nitazene sind eine Wirkstoffgruppe, welche in den 1950er-Jahren bei CIBA als Analgetika entwickelt wurde. Sie werden nicht als Arzneimittel, sondern ausschliesslich als Rauschmittel verwendet. In Europa wurde erstmals im Jahr 2019 über den Missbrauch berichtet. Nitazene werden häufig mit anderen bekannten Rauschmitteln kombiniert. Sie werden unter anderem als Pulver, Tabletten und Flüssigkeiten angeboten. In der Schweiz gehören sie heute zu den verbotenen Betäubungsmitteln.

Struktur und Eigenschaften

Nitazene zeichnen sich dadruch aus, dass sie eine andere Grundstruktur haben als die bekannten Opioide, die zum Beispiel Derivate von Morphinan sind. Es handelt sich um Derivate von 2-Benzylbenzimidazol.

Wirkungen

Nitazene haben schmerzlindernde, hustenreizlindernde, psychotrope, dämpfende und beruhigende Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Bindung an μ-Opioid-Rezeptoren.

Nitazene zeichnen sich im Vergleich mit anderen Opioiden durch ihre hohe Potenz aus. Sie sind nicht nur wesentlich stärker als Morphin, sondern auch potenter als Fentanyl.

Wirkmechanismus der Opioide, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Es existieren keine medizinischen Anwendungsgebiete.

Missbrauch

Nitazene werden als Rauschmittel und Streckmittel missbraucht.

Wirkstoffe

Zu den Nitazenen gehören (Auswahl):

Unerwünschte Wirkungen

Nitazene wurden mit hunderten Todesfällen im Zusammenhang mit einer Überdosierung in Verbindung gebracht. Aufgrund der Gefährlichkeit und des Abhängigkeitspotenzials ist von einem Missbrauch dringend abzuraten. Für die Behandlung werden unter anderem Opioid-Rezeptor-Antagonisten eingesetzt.

siehe auch

Opioide, Rauschmittel, Missbrauch, Abhängigkeit

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.7.2024 geändert.
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