Diffuser Ösophagusspasmus IndikationenEin diffuser Ösophagusspasmus ist eine seltene Motilitätsstörung der Speiseröhre, die sich in anfallsartig auftretenden Brustschmerzen und Schluckbeschwerden äussert. Zugrunde liegen simultane Kontraktionen der glatten Muskulatur in der distalen Speiseröhre. Die Behandlung ist wissenschaftlich unzureichend untersucht. Eingesetzt werden unter anderem Nitrate, Calciumkanalblocker, Botulinumtoxin und Protonenpumpen-Inhibitoren sowie endoskopische und operative Verfahren. Bekannte Auslöser sollen gemieden werden.
synonym: Ösophagusspasmus, DES, Krämpfe der Speiseröhre, Distaler Ösophagusspasmus
SymptomeEin diffuser Ösophagusspasmus äussert sich in anfallsartig auftretenden Schmerzen hinter dem Brustbein (Brustschmerzen) und Schluckbeschwerden. Die Schmerzen können ähnlich wie bei einer Angina pectoris in die Arme und den Kiefer ausstrahlen.
Weitere mögliche Beschwerden sind Atemnot, Krämpfe und Brennen. Die Dauer der Anfälle ist unterschiedlich und liegt bei Sekunden bis Minuten. Häufig werden sie von der Nahrungsaufnahme ausgelöst, können jedoch auch unabhängig vom Essen auftreten. Sehr kalte oder heisse Nahrungsmittel, emotionaler Stress und schnelles Essen sollen die Anfälle begünstigen. Histologisch kann eine Verdickung der Muskelschicht in der Speiseröhre festgestellt werden.
UrsachenZugrunde liegen simultane Kontraktionen der glatten Muskulatur in der distalen Speiseröhre. Diese Kontraktionen sind möglicherweise auf Störungen der nervösen Regulation und der Stickstoffmonoxid (NO)- oder Acetylcholin-Ausschüttung zurückzuführen. Die genaue Ursache ist unbekannt.
DiagnoseDie Diagnose wird anhand einer Ösophagusmanometrie in spezialärztlicher Behandlung gestellt. Schmerzen hinter dem Brustbein können von einer Reihe von anderen Erkrankungen ausgelöst werden, die bei der Diagnose ausgeschlossen werden müssen. Dazu gehören zum Beispiel eine Angina pectoris, ein Herzinfarkt, eine Entzündung des Perikards, eine Entzündung des Endokards, Magenbrennen, GERD, ein Nussknacker-Ösophagus und eine Speiseröhrenentzündung. Die Ösophagusachalasie und GERD präsentieren sich sehr ähnlich und können gleichzeitig mit einem Ösophagusspasmus auftreten.
Nicht medikamentöse BehandlungFalls Auslöser bekannt sind, können diese gemieden werden. Es wird empfohlen, gut verdauliche, eher flüssige und nicht zu heisse oder kalte Lebensmittel zu sich zu nehmen. Endoskopische und operative Methoden werden in der Literatur erwähnt.
Medikamentöse BehandlungMedikamente können in einigen Fällen die Beschwerden lindern, ihre Anwendung ist wissenschaftlich aber unzureichend untersucht und sie können unerwünschte Wirkungen verursachen. Ein Therapieversuch ist möglich. Die Anwendung erfolgt Off-Label auf Verantwortung des verschreibenden Arztes / der Ärztin. Die Medikamente werden entweder regelmässig oder bei Bedarf zur Kupierung des Anfalls eingenommen:
Säureblocker:
Muskelentspannende Mittel:
- Nitrate: Nitroglycerin, Isosorbiddinitrat
- Phosphodiesterase-5-Hemmer: Sildenafil
- Calciumkanalblocker: Nifedipin, Diltiazem
- Botulinumtoxin-Injektionen
Psychopharmaka:
- Antidepressiva wie Trazodon oder Desipramin beeinflussen die Schmerzwahrnehmung
Die Einnahme einiger Tropfen Pfefferminzöl in Wasser stellt eine mögliche pflanzliche Alternative dar.
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Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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