Pirfenidon Arzneimittelgruppen AntifibrotikaPirfenidon ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antifibrotika mit antifibrotischen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Es wird zur Behandlung der idiopathischen pulmonalen Fibrose eingesetzt. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Übelkeit, Hautausschlag, Müdigkeit, Durchfall, Dyspepsie und eine Photosensibilisierung. Pirfenidon ist ein Substrat von CYP1A2 und es sind entsprechende Arzneimittel-Wechselwirkungen möglich.
synonym: Pirfenidonum
ProduktePirfenidon ist in Form von Filmtabletten im Handel (Esbriet®). Es wurde in Japan im Jahr 2008 (Pirespa®), in der EU im Jahr 2011, in den USA im Jahr 2014 und in der Schweiz im Jahr 2015 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenPirfenidon oder 5-Methyl-1-phenyl-2-1(H)-pyridon (C12H11NO, Mr = 185.2 g/mol) ist ein Phenylpyridon. Es liegt als weisses bis schwach gelbes, nicht hygroskopisches Pulver vor.
WirkungenPirfenidon (ATC L04AX05 ) hat antifibrotische und entzündungshemmende Eigenschaften. Es hat eine kurze Halbwertszeit von etwa 2.4 Stunden.
Pirfenidon reduziert:
- die Akkumulation von Entzündungszellen.
- die Fibroblastenproliferation.
- die Bildung fibroseassoziierter Proteine und Zytokine.
- die erhöhte Biosynthese und Ansammlung von extrazellulärer Matrix.
Für die Behandlung der idiopathischen pulmonalen Fibrose.
DosierungGemäss der Fachinformation.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Gleichzeitige Verabreichung von Fluvoxamin
- Schwere Leberfunktionsstörung
- Terminale Leberinsuffizienz
- Schwere Nierenfunktionsstörung
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenPirfenidon wird hauptsächlich von CYP1A2 metabolisiert. CYP1A2-Hemmer wie Fluvoxamin und Grapefruitsaft können zu einem relevanten Anstieg der Plasmakonzentrationen führen. Umgekehrt kann das Rauchen CYP1A2 induzieren und die Spiegel verringern.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Übelkeit, Hautausschlag, Müdigkeit, Durchfall, Dyspepsie und eine Photosensibilisierung.
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (EMA, USA, CH)
- Carter N.J. Pirfenidone: in idiopathic pulmonary fibrosis. Drugs, 2011, 71(13), 1721-32 Pubmed
- Cottin V. The role of pirfenidone in the treatment of idiopathic pulmonary fibrosis. Respir Res, 2013, 14 Suppl 1, S5 Pubmed
- Takeda Y., Tsujino K., Kijima T., Kumanogoh A. Efficacy and safety of pirfenidone for idiopathic pulmonary fibrosis. Patient Prefer Adherence, 2014, 8, 361-70 Pubmed
- Xaubet A., Serrano-Mollar A., Ancochea J. Pirfenidone for the treatment of idiopathic pulmonary fibrosis. Expert Opin Pharmacother, 2014, 15(2), 275-81 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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