Osilodrostat Arzneimittelgruppen Cortisol-Synthese-InhibitorenOsilodrostat ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Cortisol-Synthese-Inhibitoren für die Behandlung des Cushing-Syndroms und anderer Ursachen eines endogenen Hypercortisolismus. Die Effekte beruhen auf der Inhibition der 11β-Hydroxylase. Dieses Enzym ist für den letzten Schritt der Cortisolbiosynthese in der Nebenniere verantwortlich. Die Tabletten werden morgens und abends unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Nebenniereninsuffizienz, Müdigkeit, Ödeme, Erbrechen, Übelkeit und Kopfschmerzen. Osilodrostat ist ein Substrat von CYP450-Isoenzymen und kann das QT-Intervall verlängern.
synonym: Osilodrostatum, Osilodrostati phosphas, Osilodrostatphosphat, LCI699
ProdukteOsilodrostat wurde in der Schweiz, in der EU und in den USA im Jahr 2020 in Form von Filmtabletten zugelassen (Isturisa®).
Struktur und EigenschaftenOsilodrostat (C13H10FN3, Mr = 227.24 g/mol) liegt im Arzneimittel als Osilodrostatphosphat vor.
WirkungenOsilodrostat (ATC H02CA02 ) hemmt die Biosynthese von Cortisol. Die Effekte beruhen auf der Inhibition der 11β-Hydroxylase (CYP11B1). Dieses Enzym ist für den letzten Schritt der Cortisolsynthese in der Nebenniere verantwortlich. Die Halbwertszeit beträgt etwa 4 Stunden. Sie ist länger als diejenige des verwandten Metyrapons, was eine Reduktion des Dosierungsintervalls erlaubt.
IndikationenFür die Behandlung des Cushing-Syndroms und anderen Ursachen eines endogenen Hypercortisolismus (z.B. Nebennierenrindenadenom, bilaterale NNR-Hyperplasie, ektope ACTH-Sekretion).
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden morgens und abends unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen sind mit Wirkstoffen möglich, welche das QT-Intervall verlängern.
Osilodrostat wird von CYP450-Isoenzymen und UDP-Glucuronosyltransferasen metabolisiert. Dazu gehören CYP3A4, CYP2B6 und CYP2D6.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören eine Nebenniereninsuffizienz, Müdigkeit, Ödeme, Erbrechen, Übelkeit und Kopfschmerzen. Osilodrostat kann das QT-Intervall verlängern.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, EMA)
- Duggan S. Osilodrostat: First Approval. Drugs, 2020, 80(5), 495-500 Pubmed
- Fleseriu M. et al. Osilodrostat, a potent oral 11beta-hydroxylase inhibitor: 22-week, prospective, Phase II study in Cushing's disease. Pituitary, 2016, 19(2), 138-48 Pubmed
- Pivonello R. et al. Efficacy and safety of osilodrostat in patients with Cushing's disease (LINC 3): a multicentre phase III study with a double-blind, randomised withdrawal phase. Lancet Diabetes Endocrinol, 2020, 8(9), 748-761 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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