Migalastat Arzneimittelgruppen Pharmakologische ChaperoneMigalastat ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der pharmakologischen Chaperone, der zur Behandlung der Fabry-Krankheit eingesetzt wird. Migalastat bindet an mutierte Varianten der α-Galactosidase A und fördert die richtige Faltung und den Transport (Trafficking) zu den Lysosomen. Dadurch wird die Enzymaktivität erhöht. Die Kapseln werden jeden zweiten Tag nüchtern und immer zur selben Tageszeit eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen.
synonym: Migalastatum, Migalastati hydrochloridum, Migalastathydrochlorid, 1-Deoxygalactonojirimycin, DGJ
ProdukteMigalastat ist in Form von Kapseln im Handel (Galafold®). Es wurde in der EU und in der Schweiz im Jahr 2016 zugelassen. In einigen Ländern hat das Medikament den Orphan-Drug-Status.
Struktur und EigenschaftenMigalastat (C6H13NO4, Mr = 163.2 g/mol) oder 1-Deoxygalactonojirimycin ist ein Iminozucker und ein Analogon der terminalen Galactose von Globotriaosylceramid.
WirkungenDie Fabry-Krankheit ist eine vererbte lysosomale Speicherkrankheit, die von Mutationen im GLA-Gen verursacht wird. Dies führt zu einem Mangel am lysosomalen Enzym α-Galactosidase A, das für den Stoffwechsel von Glycosphingolipiden verantwortlich ist, insbesondere für den Abbau von Globotriaosylceramid (CL-3) . Der ungenügende Metabolismus dieser Substanzen führt zu Ablagerungen in verschiedenen Organen, zum Beispiel in Endothelzellen, Nierenzellen und Nervenzellen.
Migalastat (ATC A16AX14 ) ist ein ein pharmakologisches Chaperon. Es bindet an verschiedene mutierte Varianten der α-Galactosidase A, was die richtige Faltung des Proteins und den Transport (Trafficking) zu den Lysosomen fördert. Dadurch kann die Aktivität des Enzyms teilweise wiederhergestellt werden.
Es wird geschätzt, dass etwa 30-50 % der Patienten eine Mutation haben, die auf die Therapie mit Migalastat anspricht.
IndikationenZur Behandlung eines Morbus Fabry (α-Galaktosidase A-Mangel) mit einer ansprechbaren Mutation.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Kapseln werden jeden zweiten Tag zur selben Tageszeit eingenommen. Die Verabreichung muss nüchtern erfolgen, d.h. zwei Stunden vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen.
siehe auchAgalsidase (Enzymersatztherapie)
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Benjamin E.R. The validation of pharmacogenetics for the identification of Fabry patients to be treated with migalastat. Genet Med, 2016 Pubmed
- Germain D.P. et al. Treatment of Fabry's Disease with the Pharmacologic Chaperone Migalastat. N Engl J Med. 2016, 375(6), 545-55 Pubmed
- Markham A. Migalastat: First Global Approval. Drugs, 2016, 76(11), 1147-52 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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