Indinavir Arzneimittelgruppen HIV-Medikamente HIV-ProteasehemmerIndinavir ist ein antiviraler Wirkstoff aus der Gruppe der HIV-Proteasehemmer zur Behandlung von Infektionen mit dem HI-Virus. Die Kapseln werden in der Regel nüchtern verabreicht und müssen alle acht Stunden eingenommen werden. Dies im Unterschied zu neueren Wirkstoffen, bei welchen eine einmal tägliche Einnahme möglich ist. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der HIV-Protease, welche bei der Reifung und der Vermehrung der Viren eine zentrale Rolle spielt. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen, Kristallurie, Nierensteine, Hautausschlag, trockene Haut, Kopfschmerzen, eine veränderte Geschmackswahrnehmung, Schwäche und Müdigkeit. Indinavir ist ein Substrat von CYP3A4.
synonym: Indinavirum, Indinaviri sulfas, Indinavirsulfat
ProdukteIndinavir war in Form von Kapseln im Handel (Crixivan®). Es wurde in der Schweiz im Jahr 1996 zugelassen.
Struktur und EigenschaftenIndinavir (C36H47N5O4, Mr = 613.8 g/mol) liegt in Arzneimitteln als Indinavirsulfat vor, ein weisses, kristallines Pulver, das in Wasser sehr leicht löslich ist.
WirkungenIndinavir (ATC J05AE02 ) hat antivirale Eigenschaften. Die Wirkungen beruhen auf der Hemmung der HIV-Protease, welche bei der Reifung des Virus und der Virusvermehrung eine zentrale Rolle spielt.
Angriffspunkte der HIV-Medikamente im HIV-Replikationszyklus, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenZur Behandlung einer HIV-Infektion (antiretrovirale Kombinationstherapie).
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Kapseln werden alle 8 Stunden und in der Regel nüchtern, d.h. eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen. Es ist auch eine Einnahme mit einer leichten Mahlzeit möglich.
KontraindikationenIndinavir bei einer Überempfindlichkeit kontraindiziert und darf nicht mit besimmten Arzneimitteln kombiniert werden. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenIndinavir wird von CYP3A4 metabolisiert. Entsprechende Wechselwirkungen sind mit CYP-Substraten, -Inhibitoren und -Induktoren möglich.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen, Kristallurie, Nierensteine, Hautausschlag, trockene Haut, Kopfschmerzen, eine veränderte Geschmackswahrnehmung, Schwäche und Müdigkeit.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Boyd M. Indinavir: the forgotten HIV-protease inhibitor. Does it still have a role? Expert Opin Pharmacother, 2007, 8(7), 957-64 Pubmed
- Lacy M.K., Abriola K.P. Indinavir: a pharmacologic and clinical review of a new HIV protease inhibitor. Conn Med, 1996, 60(12), 723-7 Pubmed
- Plosker G.L., Noble S. Indinavir: a review of its use in the management of HIV infection. Drugs, 1999, 58(6), 1165-203 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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