Gentamicin Arzneimittelgruppen Antibiotika AminoglykosideGentamicin ist ein bakterizides Antibiotikum aus der Gruppe der Aminoglykoside, das zur Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten eingesetzt wird. Es wird aufgrund seiner systemischen Toxizität in der Regel topisch verabreicht, zum Beispiel auf der Haut, am Auge oder im äusseren Gehörgang. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale und allergische Reaktionen. Bei einer parenteralen Anwendung kann Gentamicin das Gehör und die Nieren schädigen.
synonym: Gentamicinum, Gentamicini sulfas PhEur, Gentamicinsulfat
ProdukteGentamicin ist unter anderem in Cremen, Salben, Augentropfen, Augensalben und Ohrentropfen enthalten. Es kann auch parenteral verabreicht werden. Dieser Artikel bezieht sich in erster Linie auf die lokale Verabreichung.
Struktur und EigenschaftenGentamicin liegt in Arzneimitteln in der Regel als Gentamicinsulfat vor, ein Gemisch von Sulfaten antimikrobiell wirksamer Substanzen, die vom Bakterium Micromonospora purpurea gebildet werden. Die Hauptbestandteile sind die Gentamicine C1, C1a, C2, C2a und C2b. Gentamicinsulfat ist ein weisses, hygroskopisches Pulver, das in Wasser leicht löslich ist.
WirkungenGentamicin (ATC D06AX07 ) hat bakterizide Eigenschaften gegen grampositive und gramnegative Bakterien. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese durch Bindung an die 30S-Untereinheit der Ribosomen.
Wirkmechanismus der Aminoglykoside, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenZur Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten, zum Beispiel auf der Haut, im äusseren Gehörgang oder am Auge.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Anwendung ist vom Präparat abhängig.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale und allergische Reaktionen (Kontaktsensibilisierung). Bei einer systemischen Anwendung kann Gentamicin das Gehör und die Nieren schädigen (Oto- und Nephrotoxizität).
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Chen C., Chen Y., Wu P., Chen B. Update on new medicinal applications of gentamicin: evidence-based review. J Formos Med Assoc, 2014, 113(2), 72-82 Pubmed
- Europäisches Arzneibuch PhEur
- Ward K., Theiler R.N. Once-daily dosing of gentamicin in obstetrics and gynecology. Clin Obstet Gynecol, 2008, 51(3), 498-506 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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