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Flupirtin Arzneimittelgruppen Analgetika SNEPCO

Flupirtin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der nicht opioiden, zentral wirksamen Analgetika mit schmerzlindernden und muskelentspannenden Eigenschaften sowie einem Einfluss auf der „Schmerzgedächtnis“. Die Wirkungen beruhen auf der Öffnung von Kaliumkanälen in Nervenzellen. Das Arzneimittel wird in der Regel drei- bis viermal täglich verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Schwindel, Tremor, Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen und Schweissausbrüche. Selten wurde über Leberstörungen berichtet. Aufgrund der hepatischen Nebenwirkungen wurden die Arzneimittel im Jahr 2018 vom Markt genommen.

synonym: Flupirtinum, Flupirtini maleas, Flupirtinmaleat

Produkte

Flupirtin ist in der Schweiz nicht als Arzneimittel zugelassen. In einigen europäischen Ländern war es unter anderem in Form von Kapseln und Suppositorien im Handel (z.B. Katadolon®, Trancopal Dolo®). In Deutschland war Flupirtin seit 1989 registriert. Im Jahr 2018 wurde es aufgrund der Lebertoxizität vom Markt genommen.

Struktur und Eigenschaften

Flupirtin (C15H17FN4O2, Mr = 304.3 g/mol) liegt im Arzneimittel als Flupirtinmaleat vor. Es handelt sich um ein Carbamat- und Pyridinderivat.

Wirkungen

Flupirtin (ATC N02BG07 ) hat zentral schmerzlindernde und muskelentspannende Eigenschaften und hat einen Einfluss auf das „Schmerzgedächtnis“. Die Wirkungen beruhen auf der Öffnung von Kaliumkanälen und der Hemmung der Aktivierung von Nervenzellen. Flupirtin gehört zu den sogenannten SNEPCO (Selective NEuronal Potassium Channel Opener).

Indikationen

Für die Behandlung akuter und chronischer Schmerzen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Kapseln werden in der Regel drei- bis viermal täglich eingenommen. Flupirtin hat eine mittellange Halbwertszeit von 7 bis 10 Stunden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Angaben zu Vorsichtsmassnahmen und Wechselwirkungen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Schwindel, Tremor, Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen und Schweissausbrüche.

Selten wurde über Leberstörungen wie Transaminasenerhöhungen, Leberentzündung und Leberversagen (Einzelfälle) berichtet. Die europäische Arzneimittelbehörde hatte aufgrund der hepatischen Nebenwirkungen im März 2013 eine Überprüfung angekündigt, da in Deutschland vermehrt Fälle gemeldet wurden. Im Jahr 2018 folgte der Marktrückzug.

siehe auch

Analgetika

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 13.8.2024 geändert.
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