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Eisenmaltol Arzneimittelgruppen Spurenelemente Eisen

Eisenmaltol ist ein Komplex, der aus dem Eisen(III)-Ion und drei Molekülen Maltol besteht. Der Wirkstoff wird für die orale Behandlung eines Eisenmangels eingesetzt und dazu morgens und abends nüchtern eingenommen. Im Unterschied zu Eisensalzen soll das Eisen aus dem Eisenmaltol gemäss der Literatur besser absorbiert werden und den Verdauungstrakt weniger reizen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören gastrointestinale Störungen.

synonym: Ferricum maltolum, Ferric maltol

Produkte

Eisenmaltol ist in Form von Hartkapseln im Handel (Feraccru®, einige Länder: Accrufer®). In der EU wurde es im Jahr 2016 und in der Schweiz im Jahr 2017 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Eisenmaltol enthält Eisen(III)-Ionen in einem Komplex mit drei Molekülen Maltol (Eisentrimaltol). Aufgrund der Komplexierung wird das Eisen gemäss der Literatur im Vergleich mit den Eisensalzen besser aufgenommen. Aufgrund der besseren Bioverfügbarkeit kann die Dosis reduziert werden. Gleichzeitig sinkt das Potential für gastrointestinale Reizungen, weil das Eisen direkt aus dem Komplex absorbiert wird und kein freies Eisen in den Verdauungstrakt gelangt. Maltol ist ein natürlich vorkommendes Zucker-Derivat, das auch als Lebensmittelzusatzstoff (Geschmacksverstärker) verwendet wird.

Wirkungen

Das zugeführte Eisen (ATC B03AB10 ) substituiert die im Körper fehlende Eisenmenge. Es wird einerseits für den Aufbau von Hämoglobin, Myoglobin und Enzymen verwendet und wird andererseits zum Beispiel in der Leber gespeichert.

IndikationenDosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Kapseln werden in der Regel morgens und abends nüchtern eingenommen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Eisenmaltol soll nicht mit intravenösem Eisen kombiniert werden. Eisen kann die Absorption anderer Wirkstoffe reduzieren und sollte deshalb in einem zeitlichen Abstand von zwei bis drei Stunden eingenommen werden (z.B. Tetrazykline, Levothyroxin, Levodopa). Dadurch kann auch die Absorption des Eisen gehemmt werden. Die Kombination mit Dimercaprol, Chloramphenicol und Methyldopa soll vermieden werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören gastrointestinale Störungen wie Bauchschmerzen, Flatulenz, Verstopfung, abdominale Beschwerden, ein aufgetriebener Bauch und Durchfall.

siehe auch

Eisen, Eisenmangel

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 29.7.2019 geändert.
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