Alemtuzumab Arzneimittelgruppen Monoklonale AntikörperAlemtuzumab ist ein zytolytischer Wirkstoff aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper, der für die Behandlung der multiplen Sklerose eingesetzt wird. Alemtuzumab bindet an das CD52-Glykoprotein an der Zelloberfläche von Lymphozyten und anderen Immunzellen und führt zu einer Auflösung der Zellen. Das Arzneimittel wird als intravenöse Infusion verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Hautausschläge, Kopfschmerzen, Fieber und Atemwegsinfektionen.
synonym: Alemtuzumabum
ProdukteAlemtuzumab ist als Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung im Handel (Lemtrada®). Es wurde im Jahr 2014 zugelassen. Ursprünglich war Alemtuzumab für die Leukämiebehandlung freigegeben und wurde als MabCampath® vermarktet (Zulassung 2001).
Struktur und EigenschaftenAlemtuzumab ist ein mit biotechnologischen Methoden hergestellter humanisierter monoklonaler IgG1-Kappa-Antikörper gegen CD52. Er hat ein Molekülmasse von etwa 150 kDa.
WirkungenAlemtuzumab (ATC L04AA34 ) hat zytolytische Eigenschaften. Es bindet an das CD52-Glykoprotein an der Zelloberfläche von B- und T-Lymphozyten und anderen Immunzellen und führt zu einer Auflösung der Zellen.
Indikationen- Für die Behandlung einer schubförmig-remittierenden multiplen Sklerose - Lemtrada®
- Für die Behandlung von Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie vom B-Zell-Typ (B-CLL) - frühere Indikation von MabCampath®
Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird als intravenöse Infusion verabreicht.
KontraindikationenDie vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenEs sind keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt. Eine gleichzeitige Behandlung mit Lebendimpfstoffen ist nicht angezeigt.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Hautausschläge, Kopfschmerzen, Fieber und Atemwegsinfektionen. Alemtuzumab kann schwere Nebenwirkungen verursachen. Dazu gehören: Autoimmunreaktionen, schwere Infusionsreaktionen und Malignitäten.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, EMA, USA)
- Frampton J.E., Wagstaff A.J. Alemtuzumab. Drugs, 2003, 63(12), 1229-43 Pubmed
- Hartung H.P., Aktas O., Boyko A.N. Alemtuzumab: A new therapy for active relapsing-remitting multiple sclerosis. Mult Scler, 2014 Pubmed
- Menge T., Stüve O., Kieseier B.C., Hartung H.P. Alemtuzumab: the advantages and challenges of a novel therapy in MS. Neurology, 2014, 83(1), 87-97 Pubmed
- Minagar A., Alexander J.S., Sahraian M.A, Zivadinov R. Alemtuzumab and multiple sclerosis: therapeutic application. Expert Opin Biol Ther, 2010, 10(3), 421-9 Pubmed
- Skoetz N. et al. Alemtuzumab for patients with chronic lymphocytic leukaemia. Cochrane Database Syst Rev, 2012, CD008078 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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