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Aceclidin Arzneimittelgruppen Miotika Parasympathomimetika

Aceclidin ist ein cholinerger und miotischer Wirkstoff aus der Gruppe der Parasympathomimetika für die Behandlung der Altersweitsichtigkeit bei Erwachsenen. Die Effekte beruhen der agonistischen Bindung an muskarinische Acetylcholin-Rezeptoren an der glatten Muskulatur und der Engstellung der Pupille. Die Augentropfen werden in beide Augen gegeben. Nach zwei Minuten wird erneut ein Tropfen in jedes Auge verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Reaktionen am Auge, ein abgedunkeltes Sehen und Kopfschmerzen.

synonym: Aceclidinum, Aceclidine, Aceclidinhydrochlorid, LNZ100

Produkte

Die Aceclidin-Augentropfen wurden in den USA im Jahr 2025 zugelassen (Vizz® Monodosen). In der Schweiz sind sie noch nicht registriert. Es handelt sich um einen älteren Wirkstoff, der schon seit Jahrzehnten bekannt ist und auch schon für die Glaukomtherapie eingesetzt wurde.

Struktur und Eigenschaften

Aceclidin (C9H15NO2, Mr = 169.2 g/mol) liegt im Arzneimittel als Aceclidinhydrochlorid vor. Es ist ein Essigsäure-Ester (Ace-) und ein Chinuclidin-Derivat (-clidin). Das Chinuclidin kommt auch in anderen Wirkstoffen vor, die am Parasympathikus aktiv sind. Ein Beispiel ist Aclidiniumbromid.

Wirkungen

Aceclidin (ATC S01EB08 ) hat cholinerge und miotische Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf dem Agonismus an muskarinischen Acetylcholin-Rezeptoren an der glatten Muskulatur, was zu einer Verengung der Pupillen führt. Zugrunde liegt eine relativ selektive Kontraktion des Musculus sphincter pupillae, der parasympathisch innerviert ist. Der Ziliarmuskel wird kaum stimuliert. Der Effekt wurde für 10 Stunden nachgewiesen.

Wirkmechanismus der Parasympathomimetika, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Mydriasis und Miosis, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Behandlung der Presbyopie (Altersweitsichtigkeit) bei Erwachsenen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Zunächst wird ein Tropfen in beide Augen gegeben. Anschliessend wird 2 Minuten gewartet und ein zweiter Tropfen in beide Augen gegeben. Die Augentropfen werden einmal täglich verabreicht.

Kontaktlinsen werden entfernt und 10 Minuten nach der Verabreichung wieder eingesetzt.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Andere Augenmittel wie Augentropfen und Augensalben werden in einem Abstand von mindestens 5 Minuten verabreicht.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Reaktionen am Auge, ein abgedunkeltes Sehen und Kopfschmerzen. Aufgrund möglicher Sehstörungen ist beim Führen von Fahrzeugen, beim Fahren in der Nacht und bei der Bedienung schwerer Maschinen Vorsicht geboten.

siehe auch

Parasympathomimetika

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.8.2025 geändert.
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