Lacidipin Arzneimittelgruppen Calciumkanalblocker DihydropyridineLacidipin ist ein blutdrucksenkender Wirkstoff aus der Gruppe der Dihydropyridine zur Behandlung des Bluthochdrucks. Die Tabletten werden einmal täglich morgens und immer zur selben Tageszeit eingenommen. Die lange anhaltenden Wirkungen beruhen auf der Blockade von Calciumkanälen in der glatten Gefässmuskulatur und der daraus entstehenden Gefässerweiterung. Lacidipin wird von CYP3A4 metabolisiert und hat deshalb ein Potential für Arzneimittel-Wechselwirkungen. Es soll nicht zusammen mit Grapefruitsaft verabreicht werden. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schwäche, Ödeme, Gesichtsrötungen, Hautausschlag, Juckreiz, Kopfschmerzen, Benommenheit, fühlbare Herzschläge, schneller Herzschlag, häufiges Wasserlassen, Verdauungsbeschwerden und Übelkeit.
synonym: Lacidipinum
ProdukteLacidipin war in Form von Filmtabletten im Handel (Motens®, ausser Handel). Es war in der Schweiz seit 1992 zugelassen. Der Vertrieb wurde im Jahr 2016 eingestellt.
Struktur und EigenschaftenLacidipin (C26H33NO6, Mr = 455.5 g/mol) ist ein lipophiles Dihydropyridin und strukturell mit dem Vorläufer Nifedipin verwandt.
WirkungenLacidipin (ATC C08CA09 ) ist gefässerweiternd und blutdrucksenkend. Die Wirkungen beruhen auf Blockade von Calciumkanälen in der glatten Gefässmuskulatur. Es hat eine lange Halbwertszeit von bis zu 19 Stunden.
Wirkmechanismus der Calciumkanalblocker, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenAls Monotherapie oder in Kombination mit anderen Antihypertonika zur Behandlung des Bluthochdrucks.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden in der Regel einmal täglich morgens zur selben Tageszeit eingenommen. Sie sollen nicht zusammen mit Grapefruitsaft verabreicht werden.
KontraindikationenLacidipin ist bei Überempfindlichkeit, instabiler Angina pectoris, nach einem frischen Myokardinfarkt und bei einer schweren Aortenstenose kontraindiziert. Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenLacidipin wird von CYP3A4 metabolisiert. Entsprechende Arzneimittel-Wechselwirkungen mit CYP-Inhibitoren und -Induktoren sind möglich. Andere blutdrucksenkende Mittel führen zu einer verstärkten Senkung des Blutdrucks. Eine weitere Wechselwirkung wurde mit Ciclosporin beobachtet.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Schwäche, Ödeme, Gesichtsrötungen (Flush), Hautausschlag, Juckreiz, Kopfschmerzen, Benommenheit, fühlbare Herzschläge, schneller Herzschlag, häufiges Wasserlassen, Verdauungsbeschwerden und Übelkeit. Viele der Nebenwirkungen sind eine Folge der Gefässerweiterung.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Lindholm L.H., Tcherdakoff P., Zanchetti A. Safety aspects of treatment with lacidipine - a slow-onset, long-acting calcium antagonist. Blood Press, 1996, 5(4), 241-9 Pubmed
- McCormack P.L., Wagstaff A.J. Lacidipine: a review of its use in the management of hypertension. Drugs, 2003, 63(21), 2327-56 Pubmed
- Micheli D., Ratti E., Toson G., Gaviraghi G. Pharmacology of lacidipine, a vascular-selective calcium antagonist. J Cardiovasc Pharmacol, 1991, 17 Suppl 4, S1-8 Pubmed
Autor
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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