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Melatonin-Gummies Arzneimittelgruppen Schlafmittel Melatonin

Melatonin wird in Form von Gummies als Nahrungsergänzungsmittel für die Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt. Der Wirkstoff entspricht dem natürlichen Schlafhormon, das in der Zirbeldrüse des Menschen gebildet wird. Die Gummies werden in der Regel 30 Minuten vor dem Schlafen eingenommen. Melatonin ist ein Substrat von CYP1A und CYP2C19. Weil es sich um ein Hormon handelt, soll es nicht unkritisch verabreicht werden.

synonym: Melatonin-Gummibärchen

Produkte

Melatonin-Gummies sind in verschiedenen Ländern als Nahrungsergänzungsmittel im Handel. In der Schweiz sind sie nicht für die Selbstmedikation verfügbar, weil Melatonin in der Schweiz zu den verschreibungspflichtigen Medikamenten gehört.

Struktur und Eigenschaften

Melatonin (C13H16N2O2, Mr = 232.3 g/mol) wird in den Pinealozyten der Zirbeldrüse aus der Aminosäure Tryptophan und aus Serotonin gebildet: TryptophanSerotoninN-Acetylserotonin → Melatonin. Chemisch handelt es sich um N-Acetyl-5-methoxytryptamin und ein Indolamin. Melatonin ist ein entwicklungsgeschichtlich altes Molekül, das nicht nur in Tieren, sondern auch in Bakterien, Algen und Pflanzen vorkommt.

Biosynthese von Melatonin aus Serotonin und Tryptophan, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Wirkungen

Melatonin (ATC N05CH01 ) hat schlaffördernde, schlafmodulierende und stark antioxidative Eigenschaften und reduziert die Körpertemperatur. Es handelt sich um ein natürliches Hormon, das von der Epiphyse (Zirbeldrüse) im Gehirn gebildet wird. Melatonin spielt eine zentrale Rolle bei der Steuerung des zirkadianen Rhythmus und der Synchronisation der inneren Uhr mit dem Tag-Nacht-Zyklus. Es hat verschiedene weitere Funktionen im Stoffwechsel.

Die Hormonausschüttung ist vom Licht abhängig und wird vom suprachiasmatischen Nucleus (SCN) reguliert, der „inneren Uhr“ des Menschen im Hypothalamus. Licht ist der wichtigste natürliche Gegenspieler des „Dunkelheitshormons“. Melatonin steht in einer Wechselwirkung mit der inneren Uhr und kann diese neu stellen.

Die Melatoninspiegel steigen nach dem Einbruch der Dunkelheit an und erreichen das Maximum gegen Mitte der Nacht. Anschliessend fallen sie langsam wieder ab. Die Effekte beruhen auf der Bindung an MT1- und MT2-Rezeptoren.

Indikationen

Für die Behandlung von Schlafstörungen.

Dosierung

Gemäss der Packungsbeilage. Die Gummies werden in der Regel 30 Minuten vor dem Schlafen eingenommen.

Kontraindikationen

Die Mittel sind mit Vorsicht anzuwenden, wenn die Auswirkungen von Schläfrigkeit ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten. Die Gummies sollen Säuglingen, Kindern und Jugendlichen nicht verabreicht werden.

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Fachinformation von zugelassenen Arzneimitteln.

Interaktionen

Melatonin ist ein Substrat von CYP1A und CYP2C19 und es sind entsprechende Wechselwirkungen möglich, beispielsweise mit Fluvoxamin, einem starken CYP1A-Hemmer. Weitere Interaktionen wurden mit Alkohol und zentral dämpfenden Arzneimitteln beschrieben.

Unerwünschte Wirkungen

Melatonin kann müde und schläfrig machen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Nasopharyngitis, Rückenschmerzen und Gelenkschmerzen.

siehe auch

Melatonin

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 8.2.2024 geändert.
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