Mastzellstabilisatoren Arzneimittelgruppen AntiallergikaMastzellstabilisatoren haben antiallergische, indirekt antihistamine und entzündungshemmende Eigenschaften. Sie werden für die Behandlung allergischer Erkrankungen eingesetzt, zum Beispiel bei Heuschnupfen, bei einer allergischen Bindehautentzündung und Nahrungsmittelallergien. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Mastzelldegranulation. Dadurch wird die Ausschüttung von Mediatoren gehemmt. Die Arzneimittel werden okulär, intranasal, inhalativ und peroral verabreicht. Bei der topischen Anwendung können lokale Reaktionen und Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Bei der oralen Verabreichung ist abhängig vom Wirkstoff mit weiteren unerwünschten Wirkungen zu rechnen, zum Beispiel mit Kopfschmerzen und gastrointestinalen Störungen. Produkte
Mastzellstabilisatoren sind in der Schweiz in Form von Augentropfen im Handel. Verschiedene Antihistaminika haben ebenfalls mastzellstabilisierende Eigenschaften (siehe dort).
Struktur und EigenschaftenZu den typischen Strukturelementen der Mastzellstabilisatoren gehören Carbonsäuren. Die chemische Struktur der Wirkstoffe ist aber nicht einheitlich.
WirkungenMastzellstabilisatoren haben antiallergische, indirekt antihistamine und entzündungshemmende Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der Freisetzung von Mediatoren wie beispielsweise Histamin aus den Mastzellen. Durch die Inhibition der Degranulation wird die allergische Reaktion verhindert oder abgeschwächt.
Wirkmechanismus der Mastzellstabilisatoren, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
IndikationenZu den Anwendungsgebieten gehören:
- Allergische Bindehautentzündung
- Heuschnupfen, ganzjährige allergische Rhinitis
- Nahrungsmittelallergien (peroral)
- Asthma bronchiale
Gemäss der Fachinformation. Mastzellstabilisatoren werden okulär, intranasal, inhalativ und peroral verabreicht. Die Arzneimittel mit der Cromoglicinsäure müssen häufig, bis zu viermal täglich, angewandt werden.
Wirkstoffe- Antihistaminika (siehe dort)
- Cromoglicinsäure (Augentropfen)
- Ketotifen, Ketotifen-Augentropfen (Zaditen® Ophtha, die Tabletten sind ausser Handel)
- N-Acetyl-aspartyl-Glutaminsäure (Spagluminsäure, Naabak®)
- Lodoxamid (in der Schweiz nicht im Handel)
- Nedocromil (in der Schweiz nicht im Handel)
- Überempfindlichkeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenMastzellstabilisatoren haben in der Regel ein tiefes Interaktionspotenzial.
Unerwünschte WirkungenBei der topischen Anwendung können lokale Reaktionen und Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Bei der oralen Verabreichung ist abhängig vom Wirkstoff mit weiteren unerwünschten Wirkungen zu rechnen, zum Beispiel mit Kopfschmerzen und gastrointestinalen Störungen.
siehe auchAntihistaminika, Antiallergika, Allergie, Heuschnupfen, Allergische Bindehautentzündung
Literatur- Allansmith M.R., Ross R.N. Ocular allergy and mast cell stabilizers. Surv Ophthalmol, 1986, 30(4), 229-44 Pubmed
- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Castillo M. et al. Topical antihistamines and mast cell stabilisers for treating seasonal and perennial allergic conjunctivitis. Cochrane Database Syst Rev, 2015, CD009566 Pubmed
- Zhang T., Finn D.F., Barlow J.W., Walsh J.J. Mast cell stabilisers. Eur J Pharmacol, 2016, 778, 158-68 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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