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Graue Haare Indikationen

Graue Haare entstehen, wenn die Melaninpigmente nicht mehr in die Epithelzellen des Haares eingelagert werden. Dadurch werden zunehmend Haare weiss und zusammen mit den verbleibenden pigmentierten Haaren erscheint die Frisur grau. Das Ergrauen ist ein normaler und physiologischer Prozess, der mit dem Alter weiter fortschreitet. Wenn er jedoch frühzeitig stattfindet, kann er eine emotionale Belastung für die Betroffenen darstellen. Ein vorzeitiges oder ungewöhnliches Ergrauen sollte ärztlich abgeklärt werden, weil eine Erkrankung zugrunde liegen kann. Graue Haare können gefärbt oder getönt werden und es stehen spezielle Pflegeprodukte zur Verfügung.

synonym: Weisses Haar, Ergrauen, Canities

Symptome

Graues Haar wird von einzelnen bis vielen weissen Haaren in der Frisur verursacht. Zusammen mit den normal pigmentierten Haaren erscheint das Haar grau bis silbern. Graues Haar hat eine veränderte Struktur, steht quer und ist weniger gut kämmbar.

Haare haben eine wichtige Kommunikationsfunktion und sind für die äussere Erscheinung und die Attraktivität von Bedeutung. Volles und pigmentiertes Haar ist ein Zeichen von Jugendlichkeit, Fruchtbarkeit und Gesundheit. Graue Haare sind hingegen die leisen Vorboten des Alters und der Vergänglichkeit. Deshalb kann besonders ein vorzeitiges Ergrauen in jungen Jahren einen negativen Einfluss auf das Selbstbewusstsein haben und ein psychosoziales Problem darstellen.

Ursachen

Melanozyten lagern an der Basis des Haares Melanine in die Epithelzellen (Keratinozyten) ein und sind so für die Haarfärbung verantwortlich. Die Ursache des grauen Haares stellt eine ausbleibende Pigmentierung durch die Melanozyten dar.

Das Alter und die Vererbung sind die zwei wichtigsten Risikofaktoren für das Ergrauen. Auch das Rauchen hat einen negativen Einfluss. Kaukasier bekommen in der Regel mit über dreissig Jahren die ersten grauen Haare, Afrikaner mit über Vierzig. Es ist ein progressiver Prozess, der über Jahre bis Jahrzehnte zu vollständig weissen Haaren führt. Ergrauen kann man aber in jedem Alter und graues Haar wurde auch schon bei Säuglingen beobachtet. Von einem vorzeitigen Ergrauen spricht man bei Kindern und Jugendlichen unter zwanzig Jahren.

Diagnose

Ein vorzeitiges oder ungewöhnliches Ergrauen sollte ärztlich abgeklärt werden, weil eine Erkrankung zugrunde liegen kann. Dazu gehören zum Beispiel:

Behandlung

Eine Behandlung ist nicht unbedingt notwendig, weil es sich um einen natürlichen und physiologischen Prozess handelt. Eine Ausnahme stellen die erwähnten Krankheiten dar, die möglichst kausal therapiert werden sollen.

Einzelne graue Haare lassen sich zu Beginn noch mit einer Pinzette entfernen. Später kann das Haar zuhause oder beim Coiffeur gefärbt oder getönt werden. Zur Pflege stehen verschiedene Produkte zur Verfügung, welche beispielsweise das Aussehen verbessern oder eine Verfärbung (einen Gelbstich) verhindern.

Nahrungsergänzungsmittel können sich möglicherweise positiv auswirken. Bei der Gabe hoher Dosen von p-Aminobenzoesäure (PABA) wurde eine Repigmentierung beobachtet.

Zur medikamentösen Therapie stehen derzeit noch keine Arzneimittel zur Verfügung. Es wurde aber berichtet, dass gewisse Wirkstoffe zu einer Repigmentierung führen können. Darunter beispielsweise der Kinasehemmer Imatinib (Glivec®). Eine solche Therapie ist aufgrund der unerwünschten Wirkungen jedoch nicht denkbar. Es ist nicht ausgeschlossen, dass in Zukunft die Pille gegen graue Haare lanciert wird.

siehe auch

Haare

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 22.6.2023 geändert.
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