Bisphenol A PharmaWikiBisphenol A ist eine Chemikalie, die häufig für die Herstellung von Kunststoffen und Kunstharzen verwendet wird und beispielsweise in Plastikflaschen, Konservenbeschichtungen, CDs, Thermopapier und Plastikgeschirr enthalten ist. Bisphenol A kann aus dem Kunststoff in Nahrungsmittel gelangen und auch über die Haut in den Körper aufgenommen werden. Die schwach hormonaktive Substanz ist umstritten und wird mit verschiedenen unerwünschten Wirkungen in Verbindung gebracht. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit bewertet sie nach einer umfangreichen Analyse im Rahmen der zugelassenen Grenzwerte jedoch als sicher.
synonym: BPA
ProdukteBisphenol A wird seit den 1950er-Jahren für die Herstellung von Kunststoffen verwendet und findet sich beispielsweise in Plastikflaschen, in der Innenbeschichtung von Getränkedosen und Konserven, im Thermopapier (Kassenzettel, Parktickets), in CDs, DVDs, Spielzeug, Plastikgeschirr, Zahnfüllungen und vielen weiteren Produkten.
Es war auch in Babyflaschen für Säuglinge enthalten, wurde aber mittlerweile von verschiedenen Ländern vorsorglich verboten. Typische Beispiele für Kunststoffe resp. Kunstharze mit Bisphenol A sind Polycarbonate (PC) und Epoxidharze. Jährlich werden weltweit Millionen Tonnen Bisphenol A produziert.
Struktur und EigenschaftenBisphenol A (C15H16O2, Mr = 228.3 g/mol) liegt als weisses Pulver oder in Form weisser Flocken vor und ist in Wasser wenig löslich. Der Schmelzpunkt liegt bei 156 °C. Die Substanz wird aus Phenol und Aceton synthetisiert.
Unerwünschte WirkungenBisphenol A ist umstritten und wird in der Literatur mit zahlreichen möglichen unerwünschten Effekten in Verbindung gebracht. Es kann in geringen Mengen in Lebensmittel übergehen, mit welchen die Kunststoffe / Kunstharze in Kontakt kommen und auch über die Haut oder die Lunge in den menschlichen Körper aufgenommen werden. Vor allem beim Erhitzen tritt der Stoff aus dem Kunststoff aus.
Bisphenol A hat schwach östrogene Effekte und kann an Östrogen-Rezeptoren binden („Endocrine Disruptor“). In hoher Dosis ist es nieren- und lebertoxisch. Daneben wurden verschiedene weitere mögliche toxische Effekte gefunden.
Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bewertet die Verwendung der Substanz nach einer eingehenden Analyse im Rahmen der erlaubten Mengen jedoch als sicher.
siehe auchLiteratur- Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV)
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
- EFSA-Bericht zur Bisphenol A (2015)
- Mikołajewska K., Stragierowicz J., Gromadzińska J. Bisphenol A - Application, sources of exposure and potential risks in infants, children and pregnant women. Int J Occup Med Environ Health, 2015, 28(2), 209-41 Pubmed
- Quitmeyer A., Roberts R. Babies, bottles, and bisphenol A: the story of a scientist-mother. PLoS Biol, 2007, 5(7), e200 Pubmed
- Sekizawa J. Low-dose effects of bisphenol A: a serious threat to human health? J Toxicol Sci, 2008, 33(4), 389-403 Pubmed
- Shelnutt S., Kind J., Allaben W. Bisphenol A: Update on newly developed data and how they address NTP's 2008 finding of "Some Concern". Food Chem Toxicol, 2013, 57, 284-95 Pubmed
- World Health Organization (WHO)
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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