Belatacept Arzneimittelgruppen Immunsuppressiva KostimulationshemmerBelatacept ist ein selektiv immunsuppressiver Wirkstoff aus der Gruppe der Kostimulationshemmer, welcher zur Vorbeugung einer Transplantatabstossung nach einer Nierentransplantation eingesetzt wird. Belatacept hemmt die T-Zell-Aktivierung und -Proliferation, indem es an CD80 und CD86 auf antigenpräsentierenden Zellen bindet. Dadurch wird die CD28-vermittelte Kostimulation der T-Zellen verhindert. Das Arzneimittel wird als intravenöse Infusion verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem gastrointestinale Beschwerden, Infektionen, periphere Ödeme und Bluthochdruck.
synonym: Belataceptum
ProdukteBelatacept wurde in der Schweiz im Jahr 2011 als Pulver zur Herstellung eines Infusionslösungskonzentrats zugelassen (Nulojix®).
Struktur und EigenschaftenBelatacept ist ein lösliches Fusionsprotein, das aus einer modifizierten extrazellulären Domäne des humanen CTLA-4 (Cytotoxic T-Lymphocyte-Associated Protein 4) und einem Fragment der Fc-Domäne eines humanen IgG1-Antikörpers besteht. In der Bindungsregion von CTLA-4 wurden zwei Aminosäuren durch andere ausgetauscht. Belatacept wird mit biotechnologischen Methoden hergestellt. Es ist mit Abatacept eng verwandt.
WirkungenBelatacept (ATC L04AA28 ) hat immunsuppressive Eigenschaften. Die Effekte beruhen auf der Bindung an CD80 und CD86 von antigenpräsentierenden Zellen. Belatacept blockiert die CD28-vermittelte Kostimulation der T-Zellen (T-Lymphozyten) und hemmt ihre Aktivierung und Proliferation. Die Interaktion von CD28 und CD80/CD86 ist eine Bedingung für die Kostimulation. Durch die selektive Immunsuppression wirkt Belatacept der Transplantatabstossungsreaktion entgegen.
IndikationenZur Vorbeugung einer Transplantatabstossung bei Patienten nach einer Nierentransplantation mit einer Einleitungstherapie mit einem Interleukin-2-Rezeptor-Antagonisten in Kombination mit Mycophenolsäure und Glucocorticoiden.
DosierungGemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird als intravenöse Infusion verabreicht.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- EBV-seronegative Transplantatempfänger oder Empfänger mit unbekanntem Serostatus.
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenBelatacept interagiert nicht mit CYP450-Isoenzymen oder UDP-Glucuronosyltransferasen (UGT) .
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören:
- Durchfall, Verstopfung, Übelkeit
- Anämie, Leukopenie, Hypophosphatämie
- Harnwegsinfektionen, Fieber, Husten, Kopfschmerzen
- Oeriphere Ödeme, Bluthochdruck
- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Gupta G., Womer K.L. Profile of belatacept and its potential role in prevention of graft rejection following renal transplantation. Drug Des Devel Ther, 2010, 4, 375-82 Pubmed
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Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Weitere InformationenWirkstoffe: Belataceptum
Unternehmen: Bristol-Myers Squibb SA
Abgabekategorie: A
Gruppe / Anwendung: Immunsuppressiva