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Trommelfellperforation Indikationen

Eine Trommelfellperforation ist ein Riss oder ein Loch in der tympanischen Membran zwischen dem äusseren Gehörgang und dem Mittelohr. Mögliche Beschwerden sind Ohrenschmerzen, Störungen des Gehörs, eitriger oder blutiger Ausfluss und Schwindel. Ein Trommelfellriss wird häufig von einer Mittelohrentzündung verursacht. Weitere Auslöser sind starke Druckveränderungen, Unfälle und Verletzungen. Ein Trommelfellriss heilt üblicherweise innert 6 Wochen von alleine ab. In schweren und chronischen Fällen kann ein Eingriff angezeigt sein. Die meisten Ohrentropfen dürfen bei einem perforierten Trommelfell vorsichtshalber nicht verabreicht werden. Es gibt wenige Ausnahmen.

synonym: Riss im Trommelfell, Trommelfellriss, Trommelfellruptur, Trommelfellverletzung

Symptome

Zu den möglichen Beschwerden eines Trommelfellrisses gehören Ohrenschmerzen, Störungen des Gehörs, eine Otorrhö, Ohrgeräusche und Schwindel mit Übelkeit. Bei einer Mittelohrentzündung ist ein Ausfluss mit Eiter und Blut typisch.

Ursache

Eine Trommelfellperforation ist ein Riss oder ein Loch im Trommelfell des Ohrs, also der feinen Membran, welche zwischen dem Gehörgang und dem Mittelohr liegt.

Ursachen einer Trommelfellperforation sind:

Das Trommelfell ist einerseits für das Gehör notwendig. Deshalb kann ein Riss zu akuten und chronischen Hörstörungen führen. Andererseits hat es eine Schutzfunktion gegen Krankheitserreger, weshalb eine Perforation akute und chronische Infektionskrankheiten des Mittelohrs begünstigt.

Diagnose

Die Diagnose wird anhand der Anamnese, der körperlichen Untersuchung, mit Gehörtests (Audiometrie) und mit einer Otoskopie gestellt.

Nicht medikamentöse Behandlung

Ein Trommelfellriss heilt in der Regel innert 6 Wochen von alleine ab. In schweren und chronischen Fällen (> 2 Monate) kann ein Eingriff erforderlich sein. Bei der Tympanoplastik erfolgt die Rekonstruktion mit körpereigenem Gewebe.

Medikamentöse Behandlung

Ohrentropfen werden für die medikamentöse Behandlung eines Trommelfellrisses im Allgemeinen nicht empfohlen, weil eine Schädigung des Mittel- oder Innenohrs auftreten kann. So haben beispielsweise Aminoglykoside wie Neomycin, die in Ohrentropfen enthalten sein können, gehörschädigende Eigenschaften. Bei der Anwendung von Ohrentropfen sollte vorsichtshalber die Unversehrtheit des Trommelfells überprüft werden. Diese Vorsichsmassnahmen gelten auch für weitere Arzneimittel wie beispielsweise Wundheilsalben mit Chlorhexidin.

Eine Ausnahme stellen einige Antibiotika-Ohrentropfen dar. So sind Ofloxacin-Ohrentropfen in den USA bei Kindern mit einem Paukenröhrchen und einer akuten Mittelohrentzündung zugelassen. Dies gilt nicht für die Schweiz.

Augentropfen, zum Beispiel mit desinfizierenden Eigenschaften, werden Off-Label im Gehörgang verwendet, sind aber für diese Anwendung nicht zugelassen. Es muss individuell beurteilt werden, ob die Anwendung sicher ist.

Schmerzmittel können für die symptomatische Behandlung eingenommen werden.

Orale Antibiotika werden für die Behandlung bakterieller Infektionen des Mittelohrs verabreicht.

siehe auch

Mittelohrentzündung, Ohrentropfen, Ohrenschmerzen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 11.11.2022 geändert.
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