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Sulfadiazin Arzneimittelgruppen Antibiotika Folsäureantagonisten Sulfonamide

Sulfadiazin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Sulfonamide, das in Kombination mit Pyrimethamin zur Behandlung der Toxoplasmose eingesetzt wird. Es wird alleine auch gegen Nokardiosen verabreicht. Die Wirkung beruht auf der Hemmung der Folsäuresynthese in den Parasiten. Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen gehören Hauterkrankungen, Überempfindlichkeitsreaktionen und zentralnervöse Störungen. Selten sind schwere Nebenwirkungen möglich. Während der Therapie soll ausreichend getrunken werden, weil der Wirkstoff in der Niere auskristallisieren kann.

synonym: Sulfadiazinum PhEur, Sulphadiazin

Produkte

Sulfadiazin ist in Kombination mit Silber als Silbersulfadiazin als Creme und Gaze im Handel (Flammazine®, Ialugen plus® / Akut). Dieser Artikel bezieht sich auf die innerliche Anwendung. Siehe auch unter Silbersulfadiazin.

Struktur und Eigenschaften

Sulfadiazin (C10H10N4O2S, Mr =250.3 g/mol) liegt als in Form von Kristallen oder als kristallines Pulver mit weisser, gelblicher oder hellrosa Farbe vor. Es ist in Wasser praktisch unlöslich.

Wirkungen

Sulfadiazin (ATC J01EC02 ) ist antiparasitär gegen Toxoplasma gondii und bakteriostatisch gegen Nokardien. Die Wirkung beruht auf der Hemmung der Folsäuresynthese.

Indikationen

Zur Behandlung einer Toxoplasmose bei gestörter zellvermittelter Immunität in Kombination mit Pyrimethamin. Sulfadiazin kann angewendet werden bei Nokardiose. Dabei handelt es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit, die von Nokardien ausgelöst wird.

Dosierung

Gemäss Fachinformation. Sulfadiazin ist zur Behandlung der Toxoplasmose nur in Kombination mit Pyrimethamin zugelassen. Während der Therapie soll ausreichend Flüssigkeit (2-3 L pro Tag) zugeführt werden, weil der Wirkstoff aufgrund seiner schlechten Wasserlöslichkeit in der Niere auskristallisieren kann.

Kontraindikationen und Interaktionen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Gelegentlich können Hautreaktionen auftreten, unter anderem verschiedene Hautausschläge bis hin zu schweren Reaktionen wie dem Stevens-Johnson-Syndrom. Auch Schwindel, Kopfschmerzen, eine Entzündung der peripheren Nerven, Gangstörungen, Halluzinationen, Verwirrung, Psychosen und Depressionen treten gelegentlich auf.

Seltene Nebenwirkungen sind Blutbildstörungen bis zur Agranulozytose, Zyanose, Hypoglykämie, Folsäuremangel, Blutarmut, Sehstörungen, Übelkeit, Erbrechen, gastrointestinale Beschwerden, Leberschäden, Nierenschädigungen und -erkrankungen.

siehe auch

Pyrimethamin, Silbersulfadiazin, Toxoplasmose, Wundheilsalben

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 27.5.2023 geändert.
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