Spasmo-Canulase®
ArzneimittelgruppenDie Spasmo-Canulase® Bitabs enthielten verdauungsfördernde, gallentreibende, krampflösende, anticholinerge und karminative Wirkstoffe und wurden für die Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden mit Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Krämpfen und Blähungen eingesetzt. Die Tabletten wurden zu den Mahlzeiten eingenommen. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehörten anticholinerge Nebenwirkungen aufgrund des enthaltenen Parasympatholytikums.ProdukteDie Spasmo-Canulase® Bitabs (ursprünglich Wander, dann Sandoz, Novartis, GSK) kamen in der Schweiz im Jahr 1964 in den Handel. Im Jahr 2017 wurde der Vertrieb aus produktionstechnischen Gründen eingestellt. Die Beschaffung der sieben Wirkstoffe gestaltete sich offenbar zunehmend schwierig.
Im schnell löslichen Mantel der Tabletten:
- Metixen (Anticholinergikum)
- Pepsin (Verdauungsenzym)
- Dimeticon (Entschäumer)
- Glutaminsäurehydrochlorid (Säure)
Im magensaftresistenten Kern der Tabletten:
- Pankreatin mit den Verdauungsenzymen Amylase, Lipase und Protease
- Cellulase (Verdauungsenzym)
- Dehydrocholsäure, als Natriumsalz (Gallensalz)
Die Tabletten waren mit Erythrosin leicht rosa gefärbt.
WirkungenSpasmo-Canulase® hat verdauungsfördernde, gallentreibende, krampflösende, anticholinerge und karminative Eigenschaften.
IndikationenSpasmo-Canulase® wurde bei Magen-Darm-Beschwerden mit Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Krämpfen und Blähungen eingesetzt:
- Irritables Colon mit Blähungen, Völlegefühl, diffusen oder kolikartigen Abdominalschmerzen.
- Meteorismus bei Fermentmangel, Aerophagie, Gärungs- und Fäulnisdyspepsie.
- Dyspepsien nach Gallenwegserkrankungen, nervöse Verdauungsstörungen.
Gemäss der Fachinformation. Die Tabletten wurden zu den Mahlzeiten eingenommen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Engwinkelglaukom
- Prostatavergrösserung mit Miktionsstörungen
- Darmatonie
- Myasthenia gravis
- Verschluss der Gallenwege
- Leberentzündung im akuten Stadium (akute Hepatitis)
- Schwere Leberfunktionsstörungen
- Gallenblasenempyem
- Coma hepaticum
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Mundtrockenheit, Harnverhalten, Sehstörungen, ein schneller Puls, fühlbare Herzschläge, erweiterte Pupillen und Akkommodationsstörungen. Diese sind auf das Anticholinergikum Metixen zurückzuführen.
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Quellen
- Swissmedic
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.