Schlüssel-Schloss-Prinzip PharmaWikiDefinition
Das sogenannte Schlüssel-Schloss-Prinzip von Emil Fischer stammt aus dem Jahr 1894. Fischer verwendete die Analogie, um auf die Substratspezifität von Enzymen aufmerksam zu machen. Das bekannte Zitat bezieht sich auf eine enzymatische Reaktion:
„Um ein Bild zu gebrauchen, will ich sagen, dass Enzym und Glucosid wie Schloss und Schlüssel zu einander passen müssen, um eine chemische Wirkung auf einander ausüben zu können.“
Fischer nimmt in seiner Publikation auch auf den erforderlichen „ähnlichen geometrischen Bau“, die Konfiguration der Moleküle und die Asymmetrie (Chiralität) Bezug.
BedeutungDas Schlüssel-Schloss-Prinzip beinhaltet wesentliche biologische Grundsätze, die für das Leben von universeller Bedeutung sind. Dazu gehören die Bindungsspezifität und die Wechselwirkung zwischen chemischen Verbindungen mit Makromolekülen im dreidimensionalen Raum.
In der Pharmazie wird das Schlüssel-Schloss-Prinzip auch verwendet, um aufzuzeigen, wie ein pharmakologischer Effekt entsteht. Dazu muss ein pharmazeutischer Wirkstoff (Schlüssel) an ein Drug Target (Schloss) binden und mit ihm interagieren. Ein Effekt wird nur dann ausgelöst, wenn die beiden Partner zueinander passen.
Bindung eines Wirkstoffs an sein Drug Target, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki
siehe auchPharmazeutischer Wirkstoff, Drug Target, Corpora non agunt nisi fixata, Rezeptoren
Literatur- Fischer E. Einfluss der Configuration auf die Wirkunge der Enzyme. Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, 1894, 27(3), 2985-2993
- Lichtenthaler F.W. 100 Years Schlüssel-Schloss-Prinzip: What Made Emil Fischer Use this Analogy? Angew. Chem. Int. Engl, 1994, 33, 2364-2374
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