Moxifloxacin Arzneimittelgruppen Antibiotika ChinoloneMoxifloxacin ist ein bakterizides Antibiotikum aus der Gruppe der Chinolone der vierten Generation, das zur Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der DNA-Gyrase und der Topoisomerase IV, welche bei der Vermehrung der Bakterien eine wichtige Rolle spielen. Die Tabletten werden einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Sie sollen nicht gleichzeitig mit Antazida verabreicht werden. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Benommenheit, Candidamykosen, veränderte Leberwerte, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und Dyspepsie. Moxifloxacin kann das QT-Intervall verlängern.
synonym: Moxifloxacinum, Moxifloxacini hydrochloridum, Moxifloxacinhydrochlorid, Moxifloxacini hydrochloridum monohydricum, Moxifloxacinhydrochlorid-Monohydrat
ProdukteMoxifloxacin ist in Form von Filmtabletten, als Infusionslösung und Augentropfen im Handel (Avalox®, Vigamox® Augentropfen). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 1999 zugelassen. Generika der Tabletten kamen im Jahr 2014 in den Handel.
Dieser Artikel bezieht sich auf die orale Verabreichung, siehe auch unter → Moxifloxacin-Augentropfen.
Struktur und EigenschaftenMoxifloxacin (C21H24FN3O4, Mr = 401.4 g/mol) liegt in den Arzneimitteln als Moxifloxacinhydrochlorid oder Moxifloxacinhydrochlorid-Monohydrat vor, ein leicht gelbliches bis gelbes Pulver. Es handelt sich um ein 8-Methoxyfluorochinolon mit einem Diazabicyclononylring an der C7-Position.
WirkungenMoxifloxacin (ATC J01MA14 ) hat bakterizide Eigenschaften gegen grampositive und gramnegative Erreger. Die Effekte beruhen auf der Hemmung der bakteriellen Topoisomerase II (DNA-Gyrase) und der Topoisomerase IV. Diese Enzyme spielen bei der Replikation, Transkription und Reparatur der bakteriellen DNA eine wesentliche Rolle. Die Halbwertszeit beträgt etwa 12 Stunden.
IndikationenFür die Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten mit empfindlichen Erregern.
DosierungGemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Kinder und Jugendliche in der Wachstumsphase
- Stark eingeschränkte Leberfunktion
- Transaminase-Anstieg
- Sehnenerkrankungen im Zusammenhang mit einer Chinolon-Therapie
- QT-Verlängerung
- Immunsuppression
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenMögliche Wechselwirkungen wurden mit Antikoagulantien, Glibenclamid, Antazida, Wirkstoffen, welche das QT-Intervall verlängern und Aktivkohle beschrieben.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Benommenheit, Candidamykosen, veränderte Leberwerte, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall und Dyspepsie. Moxifloxacin kann das QT-Intervall verlängern.
siehe auchChinolone, Moxifloxacin-Augentropfen
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- Balfour J.A., Wiseman L.R. Moxifloxacin. Drugs, 1999, 57(3), 363-73 Pubmed
- Keating G.M., Scott L.J. Moxifloxacin: a review of its use in the management of bacterial infections. Drugs, 2004, 64(20), 2347-77 Pubmed
- Nightingale C.H. Moxifloxacin, a new antibiotic designed to treat community-acquired respiratory tract infections: a review of microbiologic and pharmacokinetic-pharmacodynamic characteristics. Pharmacotherapy, 2000, 20(3), 245-56 Pubmed
- Blondeau J.M., Hansen G.T. Moxifloxacin: a review of the microbiological, pharmacological, clinical and safety features. Expert Opin Pharmacother, 2001, 2(2), 317-35 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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