Menotropin Arzneimittelgruppen GonadotropineMenotropin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Gonadotropine, der aus menschlichem Urin von Frauen nach der Menopause gewonnen wird. Es ist ein Gemisch, das aus dem luteinisierenden Hormon (LH) und dem follikelstimulierenden Hormons (FSH) besteht. Menotropin wird für die Behandlung der weiblichen Unfruchtbarkeit und im Rahmen einer sogenannten künstlichen Befruchtung eingesetzt. Es stimuliert das Wachstum und die Reifung der Follikel in den Eierstöcken. Nach dem Abschluss der Follikelreifung wird der Eisprung mit hCG ausgelöst. Die Arzneimittel werden abhängig vom Präparat subkutan oder intramuskulär verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Reaktionen an der Einstichstelle und ein aufgeblähter Bauch.
synonym: Menotropinum, hMG, Menopausengonadotropin, Menotropine
ProdukteMenotropin ist als Injektionspräparat im Handel (Menopur®, Merional® HG, Kombinationspräparate). Es wird schon seit den 1960er-Jahren medizinisch verwendet.
Struktur und EigenschaftenBei Menotropin handelt es sich um ein hochgereinigtes humanes Menopausengonadotropin (hMG, human menopausal gonadotropin), das aus menschlichem Urin von Frauen nach der Menopause gewonnen wird. Als Herkunftsländer werden Argentinien und China angegeben. Menotropin ist ein Gemisch aus LH (luteinisierendes Hormon) und FSH (follikelstimulierendes Hormon). Die relativen Anteile sind vom Produkt abhängig, oft sind sie jedoch etwa gleich (1:1).
WirkungenMenotropin (ATC G03GA02 ) stimuliert das Wachstum und die Reifung der Follikel in den Ovarien (Eierstöcken). Dadurch steigt auch die Östrogenbildung an und die Gebärmutter wird zur Proliferation angeregt, was die Einnistung des befruchteten Eis ermöglicht. Nach dem Abschluss der Follikelreifung wird der Eisprung mit hCG ausgelöst.
Indikationen- Zur Stimulation des Follikelwachstums bei weiblicher Unfruchtbarkeit.
- Zur Induktion einer kontrollierten Superovulation bei Patientinnen, die an einem ärztlich assistierten Reproduktionsprogramm teilnehmen („künstliche Befruchtung“).
Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden in der Regel subkutan gespritzt. Einige können auch intramuskulär injiziert werden.
KontraindikationenDie vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Reaktionen an der Einstichstelle und ein aufgeblähter Bauch. Die Anwendung kann zu Mehrlingsschwangerschaften (meist Zwillinge) führen.
Literatur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA, D)
- Esteves S.C., Schertz J.C., Verza S. Jr., Schneider D.T., Zabaglia S.F. A comparison of menotropin, highly-purified menotropin and follitropin alfa in cycles of intracytoplasmic sperm injection. Reprod Biol Endocrinol, 2009, 7, 111 Pubmed
- Kemmann E, Pasquale S. Timing and frequency of artificial insemination in women under menotropin therapy. Fertil Steril, 1985, 44(2), 271-3 Pubmed
- van de Weijer B.H. et al. Compositional analyses of a human menopausal gonadotrophin preparation extracted from urine (menotropin). Identification of some of its major impurities. Reprod Biomed Online, 2003, 7(5), 547-57 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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