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Kopfläuse Indikationen

Kopfläuse sind flügellose Insekten, die im Kopfhaar von Menschen leben, sich von Blut ernähren und sich fortpflanzen. Sie werden vor allem bei einem engen Kontakt von Haar zu Haar übertragen und befallen hauptsächlich Kinder in Kindertagesstätten, im Kindergarten und in der Schule. Zu den wichtigsten Beschwerden gehören Juckreiz und Kopfhautaffektionen. Für die Behandlung wird ein Lausmittel empfohlen, das mit dem regelmässigen Auskämmen mit einem Nissenkamm kombiniert wird. Die Anwendung des Lausmittels muss in der Regel nach 7 bis 10 Tagen wiederholt werden.

synonym: Pedikulose, Pediculosis capitis, Kopflausbefall

Symptome

Zu den möglichen Beschwerden bei einem Befall mit Kopfläusen gehören Juckreiz und Hauterkrankungen der Kopfhaut. Das Läuseekzem tritt hauptsächlich im Nacken auf und kann von geschwollenen Lymphknoten begleitet werden.

Ein Kopflausbefall kann vor allem zu Beginn in den ersten Wochen auch ohne Symptome verlaufen. Die Eier und leeren Eihüllen sind in den Haaren erkennbar, insbesondere im Nacken, hinter den Ohren und an den Schläfen.

Wird die Haut aufgekratzt, können Bakterien eindringen und eine Hautinfektion verursachen. Kopfläuse können auch zu Schamgefühlen und psychosozialen Problemen führen.

Betroffen sind vor allem Kinder, welche eine Kindertagesstätte, den Kindergarten und die Schule besuchen, aber auch Erwachsene, zum Beispiel Familienangehörige.

Ursachen

Die Kopflaus Pediculus humanus capitis ist ein Ektoparasit und ein flügelloses Insekt mit sechs Beinen, das im ausgewachsenen Zustand die Grösse von Sesamsamen erreicht (ca. 3 mm). Mit den Klauen an den Beinen kann es sich gut am Haar festhalten.

Die Läuse leben im Kopfhaar auf dem Haarboden und dem kopfhautnahen Abschnitt der Haare und überleben dort bis zu vier Wochen. Sie ernähren sich vom Blut, das sie an der Haut regelmässig aufnehmen.

Die weibliche Laus legt täglich kleine Eier. Sie werden in einer chitinhaltigen Hülle mit einer Kittsubstanz direkt über der Kopfhaut an die Haare geklebt.

Die Larven schlüpfen nach etwa 7 bis 9 Tagen und reifen innert 8 bis 12 Tagen zu geschlechtsreifen Läusen. Die leeren Eihüllen, die sogenannten Nissen, verbleiben wochenlang an den Haaren und wachsen mit diesen nach oben.

Der Juckreiz wird von einer allergischen Reaktion und von einer Fremdkörperreaktion gegenüber den Bestandteilen des Speichels ausgelöst. Beim Erstbefall tritt er verzögert auf.

Übertragung

Kopfläuse werden von Mensch zu Mensch und hauptsächlich bei einem engen Körperkontakt von Haar zu Haar übertragen. Der Mensch ist der einzige Wirt.

Die Insekten krabbeln und werden nicht von Tieren weitergegeben. Sie können nicht springen wie die Flöhe, nicht fliegen wie die Stechmücken und auch nicht schwimmen.

Eine indirekte Übertragung über Kämme, Haarbürsten, Kopfbedeckungen, Fahrradhelme oder Kissen kann sehr selten vorkommen, wird aber als kaum relevant angesehen.

Denn Läuse, die nicht in Kontakt mit dem Haar sind, verlieren ihre Infektiösität rasch und sterben innert etwa ein bis zwei Tagen. Auch die Eier entwickeln sich nicht ausserhalb des Körper. Deshalb wird die Umgebungsbehandlung nicht als notwendig erachtet. Aus grossen Untersuchungen ist bekannt, dass Kopfläuse so gut wie nie auf Kissen anzutreffen sind.

Diagnose

Die Diagnose gilt als gesichert, wenn mindestens eine lebende Laus oder lebensfähige Eier gefunden werden.

Läuse oder Eier befinden sich auf dem Haarboden und dem kopfhautnahen Abschnitt der Haare (siehe oben). Die lichtscheuen Insekten sind schwierig zu erkennen.

Die Eier sind hell oder dunkel und lassen sich nicht vom Haar abstreifen wie Kopfschuppen oder Verunreinigungen. Da sie sehr klein sind, soll eine Lampe und ein Vergrösserungsglas zu Hilfe genommen werden.

Durch nasses Auskämmen mit einem Läusekamm lässt sich die Zuverlässigkeit der Diagnose deutlich verbessern.

Vorbeugung

Eine Übertragung auf andere Personen soll möglichst verhindert werden. Zur Vorbeugung stehen eine Reihe von Medizinprodukten, Arzneimitteln und Haarpflegemitteln zur Verfügung. Es sind auch Sprays im Handel, die am Morgen auf die Haare aufgesprüht werden, also bei einem Ausbruch zum Beispiel vor dem Kindergarten oder der Schule.

Nicht medikamentöse Behandlung

Das regelmässige nasse Auskämmen der Haare mit einem Nissenkamm (Lauskamm) entfernt die Läuse mechanisch. Es wird als Begleitmassnahme zur Behandlung mit dem Lausmittel empfohlen. Im Prinzip ist das alleinige Auskämmen ohne Lausmittel auch als Therapiemethode geeignet, aber sehr aufwendig. Die leeren Eihüllen müssen nicht alle entfernt werden, da keine Larven mehr aus ihnen hervorgehen.

Nissenkamm, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Eine vollständige Rasur der Haare ist wirksam, da die Läuse den Haarschaft benötigen, um ihre Eier abzulegen. Das kosmetische Resultat dieser Methode ist jedoch nicht akzeptabel.

Das Abtöten mit einem Föhn ist unzuverlässig und kann zu Schädigungen der Kopfhaut führen.

Hygienische Massnahmen und eine Umgebungsbehandlung werden heute als kaum notwendig angesehen. Falls gewünscht, kann die Wäsche bei über 60°C gewaschen und im Tumbler getrocknet werden. Insektizid-Sprays werden nicht empfohlen.

Allgemeines Behandlungsschema

Befallene Gruppen wie Familien oder Schulklassen sollen alle gemeinsam – d.h. synchron – behandelt werden. Dabei muss beachtet werden, dass es Träger ohne Symptome gibt.

Falls das Lausmittel auch die Eier abtötet, ist im Prinzip keine Nachbehandlung erforderlich. Dies trifft zum Beispiel auf Spinosad zu (siehe unten).

Medikamentöse Behandlung

Es stehen verschiedene Lausmittel zur Verfügung, die als Arzneimittel oder Medizinprodukte vermarktet werden. Die Anwendung und die Einwirkdauer unterscheiden sich. Die vollständigen Angaben finden sich in der Packungsbeilage.

Insektizide beeinträchtigen das Nervensystem der Insekten und töten sie ab. Sie sind als Arzneimittel registriert. Ein Problem stellen die zunehmenden Resistenzen dar. Nicht alle Wirkstoffe sind gegen die Eier wirksam:

Physikalische Mittel:

Pflanzliche Präparate:

Orale Therapie (Tabletten):

Hausmittel:

siehe auch

Permethrin, Malathion, Dimeticon, Juckreiz, Flöhe, Krätze, Filzläuse

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 30.12.2023 geändert.
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