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Homöopathische Arzneimittel Arzneimittelgruppen

Die Homöopathie ist ein alternativmedizinisches Heilverfahren, das auf dem Ähnlichkeitsprinzip „similia similibus curentur“ beruht. Demnach sollen Substanzen, welche an Gesunden bestimmte Symptome auslösen, eben diese Symptome in starker Verdünnung (homöopathisch: Potenzierung) bei Kranken heilen können. Homöopathische Arzneimittel sind in der Regel gut verträglich. Ihr Wirkprinzip ist demjenigen der wissenschaftlichen Arzneimitteltherapie fundamental entgegengesetzt.

synonym: Homöopathika, Homöopathie

Produkte

Homöopathische Arzneimittel sind von verschiedenen Anbietern zum Beispiel in Form von Globuli (Kügelchen) und als Tropfen (Dilutionen) in Apotheken und Drogerien erhältlich.

Struktur und Eigenschaften

Homöopathische Arzneimittel werden durch eine starke Verdünnung der Ausgangssubstanzen hergestellt. Die Verdünnungsstufen werden als Potenzen bezeichnet.

Beispiele

Die Einnahme von Tollkirsche (Belladonna) löst eine Überwärmung aus, in der Homöopathie wird sie deshalb bei Fieber oder heissen, rotem Kopf verwendet.

Ein Bienenstich (Apis) löst eine Entzündung (Rötung, Wärme, stechender Schmerz, Schwellung) aus, in der Homöopathie wird Apis deshalb bei stechenden Schmerzen, z.B. bei Angina verwendet.

Spanische Fliege (Cantharis) löst ebenfalls entzündliche Reaktionen aus und wird bei Nieren-, Harnröhren-, Blasen- und Prostataentzündungen verwendet.

Einige Charakteristika

Wird als sanfte, ganzheitliche, gesunde Heilmethode angesehen und als solche z.B. von Müttern bei ihren Kindern angewendet.

Vielfach wird der Unterschied zwischen Phytotherapie und Homöopathie von den Patienten nicht verstanden.

Für die Bezeichnung der Homöopathika wird die ältere lateinische Bezeichnung verwendet, z.B. „Kalium sulfuricum“ statt wie heute gängig „Kalii sulfas“

In der Homöopathie werden viele Substanzen und Arzneidrogen verwendet, die pharmazeutisch oder phytotherapeutisch obsolet oder toxisch sind, z.B. Aconitum oder Asa foetida. Viele dieser Substanzen waren jedoch früher offizinell, z.B. in der PH 4 und PH 5.

Siehe auch unter → Homöopathische Namen

EinnahmeVergleich mit der Allopathie

Das Wirkprinzip der Homöopathie ist demjenigen der modernen Arzneimitteltherapie fundamental entgegengesetzt. Aufgrund der starken Verdünnung der Wirkstoffe ist, ausgenommen bei sehr tiefen Potenzen und Urtinkturen, keine pharmakologische Wirkung zu erwarten. Die moderne Pharmakotherapie beruht auf dem Grundsatz, dass pharmazeutische Wirkstoffe an molekularen Zielstrukturen (Drug Targets) im Organismus binden müssen, damit sie einen Effekt auslösen können (Rezeptortheorie).

siehe auch

Homöopathische Namen, Verdünnung

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 30.5.2023 geändert.
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