Eculizumab Arzneimittelgruppen Monoklonale Antikörper Komplement-InhibitorenEculizumab ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper, der für die Behandlung der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie, des atypischen hämolytisch-urämischen Syndroms, der refraktären generalisierten Myasthenia gravis und bei Neuromyelitis-optica-Spektrumerkrankungen eingesetzt wird. Der Antikörper hemmt die terminale Aktivierung des Komplementsystems und verhindert so die Auflösung der roten Blutkörperchen.
synonym: Eculizumabum
ProdukteEculizumab ist als Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung im Handel (Soliris®). Er wurde in der Schweiz im Januar 2010 zugelassen. Biosimilars sind registriert (USA).
Struktur und EigenschaftenEculizumab ist ein durch rekombinante DNA-Technologie in NSO-Zelllinien hergestellter monoklonaler Antikörper. Er besteht aus zwei schweren und zwei leichten Ketten aus Aminosäuren und hat eine Molekülmasse von ungefähr 148 kDa.
WirkungenEculizumab (ATC L04AA25 ) bindet an das Komplementprotein C5 und hemmt so die terminale Aktivierung des Komplementsystems. Er verhindert so die Auflösung der roten Blutkörperchen durch das Komplement.
Indikationen- Paroxysmale nächtlicher Hämoglobinurie (PNH)
- Atypisches hämolytisch-urämisches Syndrom (aHUS)
- Refraktäre generalisierte Myasthenia gravis
- Neuromyelitis-optica-Spektrumerkrankungen (NMOSD)
Gemäss der Fachinformation. Eculizumab wird als Infusion verabreicht.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
- Patienten mit einer nicht ausgeheilten Infektion mit Neisseria meningitidis
- Patienten ohne aktuellen Impfschutz gegen Neisseria meningitidis
- Erbliche Komplementdefekte
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
InteraktionenWechselwirkungen sind nicht bekannt.
Unerwünschten WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Fieber.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, EMA)
- Gruppo R.A., Rother R.P. Eculizumab for congenital atypical hemolytic-uremic syndrome. N Engl J Med, 2009, 360(5), 544-6 Pubmed
- Lapeyraque A.L., Malina M., Fremeaux-Bacchi V., Boppel T., Kirschfink M., Oualha M., Proulx F., Clermont M.J., Le Deist F., Niaudet P., Schaefer F. Complement Blockade in Severe Shiga-Toxin-Associated HUS. N Engl J Med, 2011 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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