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Daclizumab Arzneimittelgruppen Monoklonale Antikörper

Daclizumab ist ein immunsuppressiver Wirkstoff aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper, der zur Behandlung einer schubförmig verlaufenden multiplen Sklerose eingesetzt wurde. Der Antikörper bindet an die alpha-Untereinheit des Interleukin-2-Rezeptors auf T-Lymphozyten und hemmt die Interaktion mit Interleukin-2. Dadurch wird die Anzahl aktivierter T-Zellen reduziert. Die Injektionslösung wird einmal pro Monat subkutan verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören ein Hautausschlag, ein Anstieg der Alanin-Aminotransaminasen und eine Depression. Selten können schwere Leberschädigungen auftreten.

synonym: Daclizumabum, Daclizumabum beta

Produkte

Daclizumab wurde in den USA und in der EU im Jahr 2016 und in der Schweiz im Jahr 2017 als Injektionslösung für die MS-Behandlung zugelassen (Zinbryta®). Im Jahr 2018 wurde das Arzneimittel aufgrund schwerer unerwünschter Wirkungen wieder vom Markt genommen. Zu diesen Nebenwirkungen gehören unter anderem Leberschädigungen und Berichte über Enzephalopathien (Enzephalitis, Meningoenzephalitis).

Daclizumab war in der Schweiz seit dem Jahr 1998 als Infusionskonzentrat zur Vorbeugung einer Abstossungsreaktion nach einer Nierentransplantation zugelassen (Zenapax®). Zenapax® ist mittlerweile nicht mehr erhältlich.

Struktur und Eigenschaften

Daclizumab ist ein humanisierter monoklonaler IgG1-Antikörper mit einer Molekülmasse von 144 kDa. Er wird mit biotechnologischen Methoden hergestellt.

Wirkungen

Daclizumab (ATC L04AC01 ) hat immunsuppressive Eigenschaften. Der Antikörper bindet an CD25, die alpha-Untereinheit des Interleukin-2-Rezeptors (IL-2R) auf T-Lymphozyten und hemmt in Interaktion mit Interleukin-2 (IL-2). Dadurch wird die Anzahl aktivierter T-Zellen reduziert. Daclizumab hat eine lange Halbwertszeit von 21 Tagen.

Indikationen

Für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit schubförmiger multipler Sklerose (Zinbryta®).

Früher: Prophylaxe akuter Abstossungsreaktionen nach allogener Nierentransplantation (Zenapax®).

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Injektionslösung wird einmal pro Monat subkutan gespritzt.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Daclizumab soll nicht mit lebertoxischen Arzneimitteln kombiniert werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören ein Hautausschlag, ein Anstieg der Alanin-Aminotransaminasen (ALT) und eine Depression. Selten können schwere Leberschädigungen auftreten.

siehe auch

Multiple Sklerose

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 27.3.2024 geändert.
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