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Schwangerschaftsstreifen Indikationen

Schwangerschaftsstreifen treten bei fast allen schwangeren Frauen im letzten Drittel der Schwangerschaft auf. Es handelt sich um pink-violette, atrophische Linien oder Bänder am Bauch, Po, an den Brüsten, Schenkeln, Schultern, Armen und im unteren Rückenbereich. Als Hauptursachen werden die hormonellen Veränderungen und das physikalische Auseinanderziehen des Gewebes angesehen. Die relevanten Risikofaktoren sind ein junges Alter der Mutter (15-19 Jahre) und ein hohes Gewicht des Kindes.

synonym: Striae gravidarum, Striae distensae, Striae cutis, Striae atrophicae, Dehnungsstreifen

Symptome

Schwangerschaftsstreifen treten bei etwa 90% aller schwangeren Frauen im letzten Drittel der Schwangerschaft auf. Es sind pink-violette, atrophische Linien oder Bänder am Bauch, Po, an den Brüsten, Schenkeln, Schultern, Armen oder im unteren Rückenbereich. Die Schwangerschaftsstreifen erscheinen vertikal zur Dehnungsrichtung. Nach einer gewissen Zeit verlieren sie die Pigmentierung und die Atrophie. Schwangerschaftsstreifen sind oft symptomatisch, brennen und jucken. Durch die Dehnung wird die Haut an den Stellen der Schwangerschaftsstreifen dünner und anfälliger als normale Haut.

Ursachen

Als Hauptursachen werden das physikalische Auseinanderziehen des Gewebes und die Hormone gesehen, die während der Schwangerschaft zu einem Kollagenabbau führen. In der Literatur werden aber noch andere Einflussfaktoren genannt, z.B. vor der Schwangerschaft vorhandene Hauterkrankungen, Schwangerschaftsassoziierte Dermatose, genetische Faktoren oder die chronische Einnahme von Glucocorticoiden. Jüngere Frauen haben weniger stabiles Kollagen und sind deshalb deutlich anfälliger für Schwangerschaftsstreifen.

Striae können auch bei Männern in der Pubertät, bei Morbus Cushing oder bei rascher Gewichtszunahme (Fettleibigkeit oder rascher Muskelaufbau, z.B. Bodybuilder) auftreten.

Risikofaktoren

Die relevanten Risikofaktoren sind ein junges Alter der Mutter (15-19 Jahre) und ein hohes Gewicht des Kindes. Ein hoher Body Mass Index der Mutter, der Hauttyp, die Familienvorgeschichte oder eine schnelle Gewichtszunahme (>15 kg) kann auch zur Entwicklung von Schwangerschaftsstreifen beitragen.

Vorbeugung und Behandlung

Weltweit sind unzählige Crèmes und Öle auf dem Markt. Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich aber nicht gut dokumentiert. Es werden häufig fette Öle resp. Wachse wie Mandel- und Jojobaöl verwendet. In der Literatur werden oft Crèmes mit Centella asiatica-Extrakten genannt. Diese sollen durch ihre aktive Komponente, Asiatikoside, die Fibroblasten-Aktivität stimulieren und darüber hinaus die Synthese von Fibronectin und Proteoglykanen fördern. Die Extrakte sollen das Auftreten und die Ausprägung von Schwangerschaftsstreifen vermindern. In der Schweiz sind derzeit keine entsprechenden Arzneimittel im Handel. Zur Sicherheit liegen uns keine Daten vor.

Um Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen sollen Bauch, Po, Oberschenkel und Hüften täglich massiert (Zupf- oder Bürstenmassage) und kalt abgeduscht werden, damit die Durchblutung angeregt und das Gewebe gefestigt wird. Regelmässiges Schwimmen oder Gymnastik soll ebenfalls vorbeugend wirksam sein.

Inhaltsstoffe:

Anwendung

Von den Herstellern wird eine frühzeitige und tägliche Anwendung empfohlen (ca. ab der 9. Woche bis zu 3 Monaten nach der Geburt).

LiteraturAutorin und Review

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Die Autorin (SR) hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt. Review: AV

Externe Review: Mit bestem Dank an Prof. Dr. med. C. U. Brand, Chefarzt Dermatologie, Luzerner Kantonsspital für das kritische Durchlesen.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 12.11.2018 geändert.
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