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Glyphosat Herbizide

Glyphosat ist ein Unkrautbekämpfungsmittel mit einem breiten Wirkungsspektrum, das seit den 1970er-Jahren erhältlich ist und unter anderem in der Landwirtschaft und im Garten eingesetzt wird. Die Effekte beruhen auf der Hemmung des Enzyms EPSP-Synthase, welche an der Synthese aromatischer Aminosäuren in den Pflanzen beteiligt ist. Ob Glyphosat beim Menschen in geringen Mengen unerwünschte Wirkungen verursacht, ist in der Literatur umstritten.

synonym: Glyphosate, N-Phosphonomethylglycin

Produkte

Glyphosat wurde in den 1970er-Jahren bei Monsanto entwickelt (Roundup®) und ist weltweit das meistverkaufte Herbizid mit einem Produktionsvolumen im Bereich von mehreren hunderttausend Tonnen. Auch in der Schweiz sind zahlreiche Produkte im Handel.

Struktur und Eigenschaften

Glyphosat oder N-(Phosphonomethyl)glycin (C3H8NO5P, Mr = 169.1 g/mol) ist ein N-Phosphonomethyl-Derivat der Aminosäure Glycin. Es liegt als farb- und geruchloses, kristallines Pulver vor. Es werden verschiedene wasserlösliche Salze verwendet, zum Beispiel das Monoammonium-, das Isopropylamin- und das Natrium-Salz.

Wirkungen

Glyphosat hat herbizide Eigenschaften mit einem breiten Wirkungsspektrum gegen Unkraut, Büsche, Bäume und Winden. Es wird vorwiegend über die Blätter in die Pflanze aufgenommen. Die Effekte beruhen auf der Hemmung des Shikimisäurewegs durch Hemmung des Enzyms EPSP-Synthase. Die EPSP-Synthase spielt bei der Synthese aromatischer Aminosäuren (Phenylalanin, Tyrosin, Tryptophan) und beim Pflanzenwachstum eine wichtige Rolle. Sie kommt beim Menschen und bei Tieren nicht vor.

Anwendungsgebiete

Als Unkrautvertilgungsmittel mit einem breiten Wirkungsspektrum (Totalherbizid). Glyphosphat wird in der Landwirtschaft, entlang von Verkehrswegen und im Garten verwendet. Das Herbizid wird auch als „chemischer Erntehelfer“ eingesetzt. Monsanto hat zudem genetisch veränderte Nutzpflanzen entwickelt, welche gegenüber Glyphosat resistent sind.

Unerwünschte Wirkungen

Ob Glyphosat beim Menschen in kleinen Mengen unerwünschte Wirkungen verursacht, ist in der Literatur umstritten. In einigen Publikationen wird es als sicher, unschädlich und gut umweltverträglich bezeichnet. Glyphosat ist in der Schweiz und in weit über hundert anderen Ländern zugelassen.

Kritiker und Naturschützer sehen dies anders. Glyphosat könnte krebserregend sein und verschiedene Krankheiten auslösen. Es wird in Früchten, im Gemüse und Getreide gefunden und wird auf diesem Weg in geringen Mengen in den menschlichen Körper aufgenommen. Das IARC-Gremium der WHO stufte Glyphosat im Jahr 2015 als „wahrscheinlich für den Menschen krebserzeugend“ ein. Es kann ins Wasser gelangen und ist toxisch für Amphibien.

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 2.5.2024 geändert.
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