Bimagrumab Arzneimittelgruppen Monoklonale AntikörperBimagrumab ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper, welcher den Aufbau der Skelettmuskulatur und den Abbau des Körperfetts fördert. Die Effekte beruhen auf der Bindung an Activin-Rezeptoren vom Typ II, was die Interaktion der hemmenden natürlichen Liganden Myostatin und Activin unterbindet. Dadurch wird die Muskeldifferenzierung und -hypertrophie gefördert. Bimagrumab kommt auch auf Adipozyten vor. Zu den möglichen Anwendungsgebieten gehören Muskelerkrankungen und metabolische Störungen wie Diabetes und Fettleibigkeit. Das Arzneimittel ist derzeit in klinischer Entwicklung und noch nicht im Handel erhältlich. Es wird parenteral verabreicht.
synonym: Bimagrumabum, BYM338
ProdukteBimagrumab befindet sich bei Novartis in der klinischen Entwicklung und ist derzeit noch nicht im Handel erhältlich. Entwickelt wurde der Antikörper bei MorphoSys in München.
Struktur und EigenschaftenBimagrumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper.
WirkungenBimagrumab hat muskelaufbauende und fettabbauende Eigenschaften.
Der Antikörper fördert den Aufbau der Skelettmuskulatur. Er interagiert mit hoher Affinität mit Activin-Rezeptoren vom Typ II (ActRII) und inhibiert die Bindung der natürlichen hemmenden Liganden Myostatin und Activin, welche den Muskelaufbau, d.h. seine Differenzierung und die Hypertrophie, negativ beeinflussen.
In klinischen Untersuchungen hat Bimagrumab bei Diabetikern eine signifikante Reduktion des Körperfetts gezeigt. Gleichzeitig erhöhte sich die Muskelmasse. In der Studie von Heymsfield betrug die Abnahme des Körperfetts 20%. Gleichzeitig verbesserte sich die Empfindlichkeit für Insulin. Der Rezeptor ActRII ist auch auf Adipozyten (Fettzellen) vorhanden.
IndikationenMögliche Anwendungsgebiete von Bimagrumab:
Muskelerkrankungen:
- Sporadische Einschlusskörpermyositis (sIBM)
- COPD
- Tumorkachexie
- Sarkopenie
- Künstlich beatmete Patienten
Metabolische Störungen:
- Übergewicht oder Fettleibigkeit, zum Beispiel bei einem Diabetes mellitus Typ 2
Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wurde in den klinischen Studien beispielsweise einmal pro Monat als intravenöse Infusion verabreicht. Möglicherweise wird auch einen subkutane Formulierung entwickelt.
MissbrauchAufgrund der muskelaufbauenden Eigenschaften des Wirkstoffs wird befürchtet, dass Bimagrumab als Dopingmittel und für das Bodybuilding missbraucht werden könnte.
KontraindikationenDie vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenDie Angaben werden mit der Publikation der Fachinformation veröffentlicht.
Literatur- Amato A.A. et al. Treatment of sporadic inclusion body myositis with bimagrumab. Neurology, 2014, 83(24), 2239-46 Pubmed
- Garito T. et al. Bimagrumab improves body composition and insulin sensitivity in insulin-resistant individuals. Diabetes Obes Metab, 2018, 20(1), 94-102 Pubmed
- Heymsfield S.B. Effect of Bimagrumab vs Placebo on Body Fat Mass Among Adults With Type 2 Diabetes and Obesity: A Phase 2 Randomized Clinical Trial. JAMA Netw Open, 2021, 4(1), e2033457 Pubmed
- Lach-Trifilieff E. et al. An Antibody Blocking Activin Type II Receptors Induces Strong Skeletal Muscle Hypertrophy and Protects from Atrophy. Mol Cell Biol, 2014, 34(4), 606-18 Pubmed
- Rooks D. et al. Treatment of Sarcopenia with Bimagrumab: Results from a Phase II, Randomized, Controlled, Proof-of-Concept Study. J Am Geriatr Soc, 2017, 65(9), 1988-1995 Pubmed
- Rooks D. et al. Safety and pharmacokinetics of bimagrumab in healthy older and obese adults with body composition changes in the older cohort. J Cachexia Sarcopenia Muscle, 2020, 11(6), 1525-1534 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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