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HIV-Selbsttests Diagnostika Selbsttests

Mit einem HIV-Selbsttest kann selbst und ohne ärztliche Konsultation überprüft werden, ob eine HIV-Infektion vorliegt. Der Test wird abhängig vom Produkt mit einem Tropfen Blut aus der Fingerkuppe oder mit Speichel aus der Mundhöhle durchgeführt. Dabei werden nicht die Virusbestandteile, sondern Antikörper gegen HIV-1 und HIV-2 nachgewiesen. Weil die Antikörper nicht sofort gebildet werden, darf der Test erst drei Monate nach einer vermuteten Ansteckung durchgeführt werden. Es handelt sich nicht um eine definitive Diagnose. Bei einem reaktiven („positiven“) Resultat soll umgehend Kontakt mit einem Arzt oder einer Ärztin für eine weitere Abklärung aufgenommen werden.

synonym: HIV-Heimtests, HIV-Schnelltest, HIV-Test zur Eigenanwendung

Produkte

Der Verkauf von HIV-Selbsttests ist in der Schweiz seit dem 19. Juni 2018 erlaubt. Vorher war zum Beispiel eine ärztliche Konsultation oder ein Besuch in einem Testzentrum notwendig. In anderen Ländern stehen die Selbsttests schon seit mehreren Jahren zur Verfügung.

Wichtig ist, dass ein qualitativ hochwertiger Test mit der CE-Kennzeichnung verwendet wird. Bei diesen ist sowohl die Empfindlichkeit als auch die Genauigkeit sehr hoch (über 99 %).

Funktionsweise

HIV-Selbsttests weisen Antikörper gegen das HI-Virus (HIV-1 und HIV-2) nach. Es handelt sich also um eine indirekte Methode. Dafür wird in der Regel eine kleine Blutprobe von der Fingerkuppe benötigt. Es sind auch Speicheltests verfügbar, die gute Resultate zeigen. Das Ergebnis kann abhängig vom Test schon innert 10 bis 20 Minuten vorliegen.

Es muss unbedingt beachtet werden, dass sich die Antikörper innert weniger Wochen bilden. Der Test kann also nicht direkt nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr oder einer vermuteten Exposition durchgeführt werden. Erst 12 Wochen (3 Monate) nach einer möglichen Ansteckung kann ein zuverlässiges Ergebnis erwartet werden. Dieser Zeitraum wird als diagnostisches Fenster bezeichnet. Er ist bei den Labormethoden in ärztlicher Betreuung deutlich kürzer.

Direkt nach einer möglichen Ansteckung ist der Selbsttest deshalb nicht angezeigt. Der Patient soll sich umgehend beim Arzt resp. bei einer Notfallstation melden!

Anwendungsgebiete

Als HIV-Test zur Eigenanwendung.

Andere Geschlechtskrankheiten können mit diesem Test nicht überprüft werden und der Test kann nur einmal verwendet werden.

Resultat

Bei einem reaktiven (sogenannt „positiven“) Resultat soll sich der Patient mit seinem Arzt oder seiner Ärztin in Verbindung setzen. Ein reaktives Resultat zeigt noch nicht mit Sicherheit eine Infektion an, weil die Tests sehr selten „überreagieren“ können. Dazu ist eine Bestätigung mit Labormethoden erforderlich. Von einem HIV-Selbsttest soll keine definitive Diagnose erwartet werden.

Ein nicht reaktives („negatives“) Resultat bedeutet, dass mit hoher Sicherheit keine Infektion vorliegt. Dabei muss allerdings das diagnostische Fenster von 12 Wochen beachtet werden (siehe oben).

Nutzen

Eine frühe Erkennung der Infektion ermöglicht eine rasche Einleitung der antiretroviralen Behandlung und eine Senkung des Übertragungsrisikos.

Weil das Angebot niederschwellig, vertraulich, anonym und diskret ist, können sich die Anzahl der durchgeführten HIV-Tests erhöhen. Dadurch können Menschen erreicht werden, sie sich ansonsten nicht testen lassen würden.

Der Selbsttest gibt mehr Sicherheit für das Sexualleben. So können sich beispielsweise beide Partner selbst überprüfen.

Risiken

Die Durchführung des HIV-Selbsttests (mit Blut) ist komplizierter als andere Eigentests wie beispielsweise ein Schwangerschaftstest. Dies kann zu Fehlern und möglicherweise zu falschen Resultaten führen. Wie beim Schwangerschaftstest erscheint eine Kontrolllinie oder ein Kontrollpunkt, mit welchem überprüft werden kann, ob der Test funktioniert hat.

Ein positives Resultat kann die Betroffenen stark verunsichern und ein negatives Resultat kann zu Fehlinterpretationen führen.

siehe auch

Selbsttests

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 15.10.2023 geändert.
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