Follitropin delta Arzneimittelgruppen GonadotropineFollitropin delta ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Gonadotropine, der im Rahmen der assistierten Reproduktionstechnik eingesetzt wird. Es handelt es sich um ein rekombinantes humanes FSH mit derselben Aminosäuresequenz wie das natürliche Hormon. Es wird im Unterschied zu anderen Follitropinen in einer humanen Zelllinie hergestellt. Follitropin delta führt zur Entwicklung multipler reifer Follikel. Das Arzneimittel wird subkutan verabreicht. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Unterleibsbeschwerden, das ovarielle Hyperstimulationssyndrom, Unterleibsschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit.
synonym: Follitropinum delta, FE 999049, rhFSH
ProdukteFollitropin delta wurde in der EU im Jahr 2016 und in der Schweiz im Jahr 2017 als Injektionslösung zugelassen (Rekovelle®).
Struktur und EigenschaftenFollitropin delta ist ein rekombinantes humanes follikelstimulierendes Hormon (FSH) mit derselben Aminosäuresequenzen wie das natürliche Hormon. Follitropin delta wird in der humanen Zelllinie PER.C6 hergestellt und unterscheidet sich im Glykosylierungsprofil von Follitropin alfa und Follitropin beta, welche in CHO-Zellen produziert werden.
FSH ist ein Heterodimer und besteht aus zwei unterschiedlichen Glykoproteinen, der α-Untereinheit (92 Aminosäuren) und der β-Untereinheit (111 Aminosäuren), welche nicht kovalent aneinander gebunden sind. FSH ist ein Hormon des Hypophysenvorderlappens, das bei der Follikelreifung und der Spermatogenese eine wichtige Rolle spielt.
WirkungenFollitropin delta (ATC G03GA10 ) führt zur Entwicklung multipler reifer Follikel.
IndikationenKontrollierte ovarielle Stimulation zur Entwicklung multipler Follikel bei Frauen, die sich einer assistierten Reproduktionstechnik wie der in vitro-Fertilisation oder der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion unterziehen.
DosierungGemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird subkutan verabreicht
KontraindikationenDie vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenDie am häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Kopfschmerzen, Unterleibsbeschwerden, OHSS (ovarielles Hyperstimulationssyndrom), Unterleibsschmerzen, Übelkeit, Schmerzen der weiblichen Anhangsgebilde und Müdigkeit.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (EMA)
- Koechling W., Plaksin D., Croston G.E., Jeppesen J.V., Macklon K.T., Andersen C.Y. Comparative pharmacology of a new recombinant FSH expressed by a human cell line. Endocr Connect, 2017, 6(5), 297-305 Pubmed
- Olsson H., Sandström R., Grundemar L. Different pharmacokinetic and pharmacodynamic properties of recombinant follicle-stimulating hormone (rFSH) derived from a human cell line compared with rFSH from a non-human cell line. J Clin Pharmacol, 2014, 54(11), 1299-307 Pubmed
- Rose T.H., Röshammar D., Erichsen L., Grundemar L., Ottesen J.T. Characterisation of Population Pharmacokinetics and Endogenous Follicle-Stimulating Hormone (FSH) Levels After Multiple Dosing of a Recombinant Human FSH (FE 999049) in Healthy Women. Drugs R D, 2016, 16(2), 165-72 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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