Emicizumab Arzneimittelgruppen Monoklonale Antikörper Bispezifische AntikörperEmicizumab ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der bispezifischen monoklonalen Antikörper, der für die Vorbeugung von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie A eingesetzt wird. Durch die gleichzeitige Bindung von Faktor IXa und Faktor X übernimmt Emicizumab die Funktion des fehlenden Faktors VIII, der für die Blutgerinnung benötigt wird. Das Arzneimittel wird jede Woche subkutan gespritzt, das Intervall kann individuell bis zu 4 Wochen verlängert werden. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Reaktionen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen.
synonym: Emicizumabum, Emicizumab-kxwh, Hemlibra®, ACE910
ProdukteEmicizumab wurde in den USA im Jahr 2017 und in der EU und in der Schweiz im Jahr 2018 als subkutane Injektionslösung zugelassen (Hemlibra®).
Struktur und EigenschaftenEmicizumab ist ein humanisierter und modifizierter, bispezfischer monoklonaler IgG4-Antikörper, welcher den Faktor IXa und den Faktor X bindet. Er hat eine Molekülmasse von 145.6 kDa und wird mit biotechnolgischen Methoden hergestellt.
WirkungenDurch die gleichzeitige Bindung von Faktor IXa und Faktor X übernimmt Emicizumab (ATC B02BX ) die Funktion des fehlenden Faktors VIII, der für die Blutgerinnung benötigt wird. Dies ermöglicht die Bildung von Faktor Xa, Thrombin und Fibrin. Die mittlere Halbwertszeit liegt bei 27.8 Tagen.
IndikationenFür die Vorbeugung von Blutungsepisoden bei Patienten mit:
- Hämophilie A (kongenitalem Faktor-VIII-Mangel) mit Faktor VIII-Hemmkörpern,
- schwerer Hämophilie A (kongenitalem Faktor-VIII-Mangel, FVIII <1%) ohne Faktor VIII-Hemmkörpern,
- milder oder moderater Hämophilie A (kongenitalem Faktor VIII-Mangel), bei der eine Prophylaxe klinisch indiziert ist.
Gemäss der Fachinformation. Das Arzneimittel wird in der Regel einmal pro Woche subkutan gespritzt, das Intervall kann individuell bis zu 4 Wochen verlängert werden.
Kontraindikationen- Überempfindlichkeit
Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.
Unerwünschte WirkungenZu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Reaktionen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen.
Weil Emicizumab keine strukturelle Ähnlichkeit mit dem Faktor VIII aufweist, werden unter der Therapie keine Inhibitoren gegen FVIII gebildet.
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH, USA)
- EMA
- Scott L.J., Kim E.S. Emicizumab-kxwh: First Global Approval. Drugs, 2018, 78(2), 269-274 Pubmed
- Shima M. et al. Long-term safety and efficacy of emicizumab in a phase 1/2 study in patients with hemophilia A with or without inhibitors. Blood Adv, 2017, 1(22), 1891-1899 Pubmed
- Shima M. Emicizumab prophylaxis overcomes factor VIII inhibitors in Hemophilia A. J Pediatr. 2017, 190, 287-290 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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