Ecstasy


synonym: Methylendioxymethamphetamin, MDMA, XTC, Molly, Adam, E
ProdukteEcstasy ist in der Schweiz nicht legal erhältlich. Es gehört gemäss dem Bundesgesetz über die Betäubungsmittel zu den verbotenen Substanzen (Verzeichnis d). Ecstasy wird jedoch bekanntermassen illegal hergestellt und gehandelt.
Struktur und EigenschaftenEcstasy oder 3,4-Methylendioxy-N-methamphetamin (MDMA, C11H15NO2, Mr = 193.2 g/mol) ist ein Derivat von Methamphetamin und wird meist als Racemat verabreicht. Die Substanz wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts synthetisiert. Populär wurde sie Ende der 80er- und in den 90er-Jahre im Zusammenhang mit Rave- und Technopartys.
Ecstasy hat stimulierende, psychoaktive, enthemmende und angstlösende Eigenschaften. Es kann mit den folgenden drei E charakterisiert werden: Energie, Empathie und Euphorie. Die Effekte beruhen unter anderem auf der Freisetzung der Neurotransmitter Serotonin, Dopamin und Noradrenalin im zentralen Nervensystem und der Interaktion mit Neurotransmitter-Transportern und -Rezeptoren. Sie beginnen etwa eine Stunde nach der Einnahme und halten vier bis sechs Stunden an. Die Halbwertszeit liegt zwischen sechs bis acht Stunden.
AnwendungsgebieteMedizinische Anwendungen werden diskutiert, insbesondere die posttraumatische Belastungsstörung (PTSD). Ecstasy wird in erster Linie als aufputschendes Rauschmittel missbraucht, zum Beispiel als Party und Club Drug.
DosierungDie Tabletten enthalten, sofern sie rein sind, in der Regel zwischen etwa 80 bis 150 mg MDMA.
GegenanzeigenVon einer missbräuchlichen Anwendung ist dringend abzuraten. Insbesondere bei Überempfindlichkeit, psychischen Erkrankungen, Harnverhaltung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, koronarer Herzkrankheit, Angina pectoris, arterieller Verschlusskrankheit, Epilepsie, anderen akuten oder chronischen Erkrankungen, während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Kindern und älteren Menschen und bei der gleichzeitigen Einnahme anderer Rauschmittel oder Arzneimittel (z.B. Sympathomimetika, Antidepressiva, SSRI, MAO-Hemmer, Migränemittel, Herzmittel) ist die Einnahme nicht angezeigt.
InteraktionenEcstasy wird von der Catechol-O-Methyltransferase und CYP2D6 metabolisert. Es hat ein hohes Potential für pharmakodynamische und pharmakokinetische Arzneimittel-Wechselwirkungen.
Unerwünschte WirkungenEcstasy hat zahlreiche mögliche unerwünschte Wirkungen und die Einnahme ist unter Umständen lebensgefährlich. Zu den Nebenwirkungen gehören unter anderem:
- Schneller Puls, Bluthochdruck, Schwitzen
- Erhöhung der Körpertemperatur
- Verwirrung, Aggression, Depression
- Erweiterte Pupillen, Nystagmus
- Mundtrockenheit
- Gangstörungen
- Zähneknirschen
- Entzugserscheinungen, depressive Verstimmung
- Verletzungen, Unfälle
- Abhängigkeit, Langzeitfolgen
Zu den schweren Nebenwirkungen zählen der plötzliche Tod, eine Überwärmung des Körpers (Hyperthermie), eine lebensgefährliche Auflösung der Muskulatur, Multiorganversagen, Leberversagen, ein Herzinfarkt, das Serotoninsyndrom, Psychosen und ein Gehirnödem. Schliesslich können die illegal gehandelten Tabletten auch Verunreinigungen oder andere psychoaktive Stoffe enthalten.
siehe auchAmphetamine, Methamphetamin, MDA, MDEA („Eve“)
Literatur- Bernschneider-Reif S., Oxler F., Freudenmann R.W. The origin of MDMA ("ecstasy") - separating the facts from the myth. Pharmazie, 2006, 61(11), 966-72 Pubmed
- Green A.R., Mechan A.O., Elliott J.M., O'Shea E., Colado M.I. The pharmacology and clinical pharmacology of 3,4-methylenedioxymethamphetamine (MDMA, "ecstasy"). Pharmacol Rev, 2003, 55(3), 463-508 Pubmed
- Gouzoulis-Mayfrank E., Daumann J. Neurotoxicity of drugs of abuse - the case of methylenedioxyamphetamines (MDMA, ecstasy), and amphetamines. Dialogues Clin Neurosci, 2009, 11(3), 305-17 Pubmed
- Hall A.P., Henry J.A. Acute toxic effects of 'Ecstasy' (MDMA) and related compounds: overview of pathophysiology and clinical management. Br J Anaesth, 2006, 96(6), 678-85 Pubmed
- Leung K.S., Cottler L.B. Ecstasy and other club drugs: a review of recent epidemiologic studies. Curr Opin Psychiatry, 2008, 21(3), 234-41 Pubmed
- Morton J. Ecstasy: pharmacology and neurotoxicity. Curr Opin Pharmacol, 2005, 5(1), 79-86 Pubmed
- Rogers G., Elston J., Garside R., Roome C., Taylor R., Younger P., Zawada A., Somerville M. The harmful health effects of recreational ecstasy: a systematic review of observational evidence. Health Technol Assess, 2009, 13(6), iii-iv, ix-xii, 1-315 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.