Masern Indikationen InfektionskrankheitenDie Masern sind eine hochansteckende Infektionskrankheit, die vom Masernvirus ausgelöst wird. Sie beginnt mit unspezifischen Symptomen wie Fieber, Husten, Schnupfen und Bindehautentzündung, bevor schliesslich die typischen weissen Flecken an der Wangeninnenseite und der Hautausschlag am ganzen Körper entstehen. Eine Masernerkrankung kann zu schwerwiegenden und lebensgefährlichen Komplikationen führen. Die Behandlung erfolgt vorwiegend symptomatisch. Deshalb ist eine Vorbeugung mit der kombinierten MMR-Impfung umso wichtiger.
synonym: Morbilli
SymptomeDie Erkrankung beginnt mit unspezifischen Symptomen wie Fieber, Schnupfen, Husten, Krankheitsgefühl, einer Entzündung der Mund- und Rachenschleimhaut, einer Bindehautentzündung und Lichtempfindlichkeit. Auf der Wangeninnenseite entstehen gegen Ende des Prodromalstadiums die charakteristischen weissblauen Koplik-Flecken.
Im weiteren Verlauf tritt der typische Hautausschlag mit Hautflecken auf, der meist im Gesicht und hinter den Ohren beginnt und sich über den gesamten Körper ausbreitet. Die Flecken sind mittelgross, erhaben und fliessen ineinander. Es sind schwere Komplikationen wie beispielsweise eine Lungenentzündung, eine Mittelohrentzündung, eine Fehlgeburt und eine Hirn- oder Hirnhautentzündung möglich. Masern können im schlimmsten Fall zum Tod führen.
UrsachenEs handelt sich um eine virale Infektionskrankheit, die vom hochansteckenden Masernvirus verursacht wird, einem RNA-Virus aus der Familie der Paramyxoviren. Das Virus vermehrt sich in der Nasen- und Mundschleimhaut und wird über Sekrete als Tröpfcheninfektion oder durch direkten Kontakt übertragen. Menschen sind der einzige Wirt des Virus, deshalb ist es theoretisch möglich, Masern aus einer Bevölkerung zu eliminieren.
DiagnoseDie Diagnose erfolgt in ärztlicher Behandlung anhand der Patientengeschichte, des klinischen Bildes, evtl. kombiniert mit einer Blutanalyse (Antikörper). Dabei müssen andere Kinderkrankheiten wie Röteln oder Scharlach ausgeschlossen werden.
Nicht medikamentöse Behandlung- Bettruhe
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
- Tragen einer Sonnenbrille bei Lichtempfindlichkeit
- Kontakt mit Gesunden, Ungeimpften oder Schwangeren vermeiden
Zur symptomatischen Behandlung von Fieber und Schmerzen können Schmerzmittel wie beispielsweise Paracetamol verabreicht werden. Auch die weiteren Beschwerden werden vorwiegend symptomatisch behandelt.
Weitere Arzneimittel:
- Antibiotika gegen bakterielle Superinfektionen
- Intravenöse Flüssigkeitszufuhr
- Vitamin A, bei Mangelzuständen
- MMR-Impfung, humanes Immunoglobulin (passive Immunisierung)
- Ribavirin
Der MMR-Lebendimpfstoff schützt vor Masern, Mumps und Röteln → siehe unter MMR-Impfung. Es steht auch ein Impfstoff zur Verfügung, der nur gegen Masern wirksam ist (monovalent).
siehe auchLiteratur- Arzneimittel-Fachinformation (CH)
- Elliman D., Sengupta N. Measles. Curr Opin Infect Dis, 2005, 18(3), 229-34 Pubmed
- Moss W.J., Griffin D.E. Measles. Lancet, 2012, 379(9811), 153-64 Pubmed
- Perry R.T., Halsey N.A. The clinical significance of measles: a review. J Infect Dis, 2004, 189 Suppl 1, S4-16 Pubmed
- Sabella C. Measles: not just a childhood rash. Cleve Clin J Med, 2010, 77(3), 207-13 Pubmed
- White S.J., Boldt K.L., Holditch S.J., Poland G.A., Jacobson R.M. Measles, mumps, and rubella. Clin Obstet Gynecol, 2012, 55(2), 550-9 Pubmed
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
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