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Fordyce-Drüsen Indikationen Ektopische Talgdrüsen

Fordyce-Drüsen sind Talgdrüsen, die an untypischer Stelle, auf der Lippe oder in der Mundhöhle, gelegen sind. Es sind kleine, weissgelbliche Punkte, die farblich vom Lippenrot abgegrenzt sind und vor allem beim Lächeln hervortreten. Die Drüsen kommen häufig vor und verursachen keine gesundheitlichen Beschwerden oder Komplikationen, können jedoch bei starker Ausprägung als kosmetisch störend empfunden werden. Zur Entfernung in ärztlicher Behandlung sind einige Methoden bekannt.

synonym: Ektopische Talgdrüsen, Fordyce-Flecken, Fordyce-Punkte

Symptome

Fordyce-Drüsen sind ektopische Talgdrüsen, die an untypischer Stelle, auf der Lippe oder in der Mundhöhle, gelegen sind und ineinander fliessen können. Es sind schmerz- und symptomlose, weissgelbliche 1 bis 3 mm grosse Punkte (Papeln), die farblich vom Lippenrot abgegrenzt sind. Sie kommen bei bis zu 30 bis 80 % der Bevölkerung vor und treten erst während oder nach der Pubertät auf, fehlen bei Kindern und sind im Alter häufiger. Sie können unverändert bestehen bleiben oder zeitweise verschwinden.

Fordyce-Drüsen verursachen keine gesundheitlichen Beschwerden. Sie können aber unter Umständen ein psychosoziales Problem darstellen und als kosmetisch störend empfunden werden. Ektopische Talgdrüsen kommen auch an zahlreichen weiteren Lokalisationen vor, häufig zum Beispiel am Penisschaft.

Als Fordyce-Drüsen werden sie im engeren Sinn jedoch nur bezeichnet, wenn sie auf der Lippe oder in der Mundhöhle auftreten. John Addison Fordyce hatte sie im Jahr 1896 im Fachartikel „A peculiar affection of the mucous membrane of the lips and the oral cavity“ zum ersten Mal beschrieben. Im weiteren Sinn werden alle ektopischen Talgdrüsen auch als Fordyce-Drüsen bezeichnet.

Ursachen

Es handelt sich um eine normale Entwicklungsvariante und nicht um eine Erkrankung. Fordyce-Drüsen sind schon bei der Geburt vorhanden, treten aber durch die Hormonveränderungen erst während oder nach der Pubertät oder in späteren Jahren hervor.

Diagnose

Die Diagnose wird in ärztlicher Behandlung gestellt. Dabei müssen andere Hauterkrankungen, z.B. Warzen, ausgeschlossen werden. Fordyce-Drüsen können mit Fieberbläschen verwechselt werden, sind aber aufgrund der unterschiedlichen Zeichen leicht von diesen abzugrenzen.

Behandlung

Eine Behandlung ist aus medizinischer Sicht nicht notwendig, da es sich um eine gutartige und symptomlose Variante handelt, sie kann aber ästhetisch begründet werden. In der Literatur sind verschiedene Methoden beschrieben, mit denen die Drüsen reduziert oder entfernt werden können, u.a. CO2-Laser, Elektrodesikkation, Kürettage. Auch Ätzmittel wie Dichloressigsäure wurden verwendet. Die photodynamische Therapie mit 5-Aminolävulinsäure scheint ungeeignet, weil sie zu viele Nebenwirkungen hat.

Orales Isotretinoin wird in der Literatur als medikamentöse Variante erwähnt, eine Anwendung ist aber aufgrund der zahlreichen unerwünschten Wirkungen in dieser Indikation aus unserer Sicht nicht angezeigt, ausser, wenn gleichzeitig eine schwere Akne behandelt wird. Es wurde beobachtet, dass die Drüsen während der Aknebehandlung mit Isotretinoin verschwinden, nach Therapieende aber wieder auftreten. Möglicherweise können die Drüsen auch mit lokal aufgetragenen Retinoiden wie Isotretinoin oder Tretinoin behandelt werden. Wissenschaftlich ist die topische Behandlung noch nicht ausreichend untersucht, aber es ist denkbar, dass es äusserlich angewandte Arzneimittel gibt, welche die Drüsen zum Verschwinden bringen.

LiteraturAutor

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 22.6.2023 geändert.
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