Spulwurm (Ascaris lumbricoides)




synonym: Askariasis
SymptomeDie Infektion ist meist symptomlos. Vorübergehende pulmonale Beschwerden wie Husten, Atemnot, Asthmaähnliche Symptome, Löffler-Syndrom mit eosinophilen Lungeninfiltraten treten auf. Die pulmonalen Beschwerden sind die Folge der Einwanderung der Larven in die Lunge. Weitere Symptome sind Fieber, Leibschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.
7-9 Wochen nach der Infektion sind erstmals Wurmeier im Stuhl zu finden
UrsachenSpulwurm (Ascaris lumbricoides)
ÜbertragungDie Wurmeier werden durch den Verzehr von mit Erde beschmutzten Lebensmitteln, z.B. Gemüse oder Trinkwasser, aufgenommen. Kinder können beim Spielen am Boden infiziert werden. Auch eine Schmierinfektion auf anal-oralem Weg ist möglich.
Wenn die Wurmeier keiner starken Sonnenausstrahlung ausgesetzt sind oder austrocknen, bleiben sie im Boden während Jahren infektiös.
EpidemiologieMit einer Milliarde Infizierter handelt es sich um die weltweit häufigste Wurminfektion. Die Infektion tritt in tropischen Regionen und in Ländern mit mangelhafter hygienischer Infrastruktur gehäuft auf. In Europa sind vor allem Flüchtlinge und Einwanderer betroffen.
Komplikationen- Obstruktion des Dünndarms, der Gallengängen, des D. pancreaticus oder des Appendix durch Wurmknäuel
- Darmverschluss (unter Umständen mit tödlichem Ausgang)
- Verstärkung einer Mangelernährung durch Malabsorption
- Abszess
- Entzündung des Pankreas oder der Gallengänge
- Selten: Allergie durch Stoffwechselprodukte der Würmer
- Verzehr von rohem Gemüse
- Schlechte hygienische Bedingungen
Die Diagnose erfolgt durch den Nachweis von Wurmeiern bzw. Würmern im Stuhl oder durch die Erfassung der Eosinophilie während der Larveneinwanderung in die Lunge.
Differentialdiagnose- Lungenentzündung
- Asthma
- Entzündung des Wurmfortsatzes
- Amöbiasis
- Infektionen durch andere Fadenwürmer
In der Selbstmedikation:
- Mebendazol (Vermox®)
- Pyrantel (Cobantril®)
Mit ärztlicher Verschreibung:
- Albendazol (Zentel®)
- Angemessene Hygiene, z.B. Händewaschen vor dem Essen
- Gemüse und Obst gründlich waschen oder wenn möglich sogar kochen
- Keine Verwendung von menschlichen Fäkalien oder Klärschlamm als Dünger
- Der Lebenszyklus des Spulwurms dauert etwa 60-70 Tage
- Die Wurmeier müssen während 2-6 Wochen im Boden reifen können, um infektiös zu werden
- Die Würmer überleben 8 bis ca. 18 Monate
- Richtlinien zur Bekämpfung übertragbarer Krankheiten. Bundesamt für Gesundheit Abteilung Epidemiologie und Infektionskrankheiten, 1996
- Infektionsnetz Österreich: http://www.infektionsnetz.at
- Gross U. Kurzlehrbuch medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 2006
- Caspari, Kist, Stein. Infektiologie des Gastrointestinaltraktes - Fadenwürmer (intestinale Nematoden), Springer Verlag, 2006
Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Die Autorin hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.