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Scheidenflora PharmaWiki

Als Scheidenflora wird die natürliche Besiedelung der Vagina mit Mikroorganismen bezeichnet. Zu den beteiligten Spezies gehören unter anderem die Milchsäurebakterien (Lactobacillen), welche für einen sauren pH-Wert sorgen und Infektionskrankheiten vorbeugen. Eine Veränderung der Scheidenflora macht anfällig für eine Besiedlung mit pathogenen Erregern und erhöht das Risiko, sich mit sexuell übertragbaren Erkrankungen anzustecken. Zur Stärkung der Scheidenflora werden Probiotika verabreicht.

synonym: Vaginalflora, Vaginale Flora

Scheidenflora und vaginale Gesundheit

Als Scheidenflora oder vaginale Mikroflora wird die natürliche Besiedelung der Vagina mit Mikroorganismen bezeichnet. Eine der wichtigsten beteiligten Spezies sind die Lactobacillen, die auch als Milchsäurebakterien oder Döderlein-Bakterien bezeichnet werden. Zu den beobachteten Arten gehören zum Beispiel Lactobacillus jensenii, Lactobacillus gasseri, Lactobacillus iners und Lactobacillus crispatus. Sie wandeln Glykogen zu Milchsäure um und sorgen so für ein lokal saures Milieu mit einem pH-Wert von ungefähr 4. Dadurch und mit anderen Mechanismen wie der Bildung antibakterieller Stoffe wie Wasserstoffperoxid und der Bacteriocine schützt die Scheidenflora die Schleimhaut vor Infektionen.

Eine Veränderung der Scheidenflora wird beispielsweise während der Schwangerschaft und nach einer Behandlung mit Antibiotika beobachtet. Sie prädisponiert für eine Besiedelung mit Keimen wie Gardnerella vaginalis, Trichomonaden und erhöht das Risiko, sich mit sexuell übertragbaren Erkrankungen anzustecken. Als bakterielle Vaginose wird eine Überwucherung der Schleimhaut mit anaeroben Bakterien bezeichnet, welche sich in Ausfluss, einem erhöhten pH und einem schlechten Geruch äussert. Eine Vaginitis ist eine Entzündung der Scheide.

Das vaginale Ökosystem kann sich auch von alleine erholen, häufig wird aber mit medikamentösen Massnahmen versucht, die Scheidenflora zu stärken. Dazu werden Probiotika mit verschiedenen Arten von Milchsäurebakterien zum Beispiel in Form von Vaginalzäpfchen, -kapseln und Probiotika-Tampons verabreicht (z.B. Ellen®). Zur Unterstützung werden auch Östrogene (z.B. Gynoflor®), Milchsäure (z.B. Vagoclyss®) und Glykogen eingesetzt. Infektionen werden auch mit Antiinfektiva behandelt.

siehe auch

Scheidentrockenheit

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 3.7.2012 geändert.
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